5-Säulen-Plan zur Liquiditätskrise

Presseinformation – Senat der Wirtschaft

Corona: Freie Unternehmerverbände fordern 5-Säulen-Plan zur Bekämpfung der Liquiditätskrise

Abschaffung der WKO-Pflichtbeiträge + schnellere Abwicklung der Kurzarbeit + Liquidität ohne Umwege + Lohn- & Einkommenssteuer-Reform + Verlustrücktrag ermöglichen

Wien (OTS) – Österreich erlebt gerade die schwerste Krise der Nachkriegszeit. Seit mehr als einem Monat befindet sich unser Land im Corona-Shutdown. Vor allem für EPU, Kleinstunternehmer und KMU wird die wirtschaftliche Lage immer dramatischer. Sie haben Liquiditätsprobleme, können ihren Zahlungsverpflichtungen kaum noch nachkommen und stehen vor dem Ende ihrer Existenz.

Sicherung von 945.000 Beschäftigungsverhältnissen als oberstes Ziel

Die freien, politisch unabhängigen Unternehmerverbände vertreten zusammen mehr als 45.000 österreichische Arbeitgeber mit mehr als 945.000 Beschäftigten in den Bereichen Handel, Hotellerie und Gewerbe. Die Sicherung dieser Beschäftigungsverhältnisse und damit die Stärkung des Wirtschaftsstandortes Österreich hat jetzt oberste Priorität, denn mehr als einem Viertel der Unternehmen droht die Schließung.

Zweifellos hat die österreichische Bundesregierung mit dem Corona-Maßnahmenpaket binnen kürzester Zeit das mit Abstand größte Hilfspaket für den Standort und Arbeitsmarkt in der Geschichte der Zweiten Republik auf die Beine gestellt. Wie immer bei derart weitreichenden Maßnahmen ist es besonders wichtig, Verbesserungsvorschläge aus der täglichen Praxis objektiv zu bewerten und rasch zu realisieren, wenn sie sachlich gerechtfertigt sind.

Laut KSV hat erst ein Zehntel der von Corona betroffenen Unternehmen Geld aus dem Corona-Rettungsschirm erhalten. Die Politik hat entschlossen gehandelt und Kriseninstrumente binnen so kurzer Zeit angeboten, wie kaum ein anderes Land in Europa. Die Beantragung ist jedoch zu bürokratisch und die Bearbeitung der Anträge dauert viel zu lange.

Vor diesem Hintergrund empfehlen die Österreichische Hoteliervereinigung, der Handelsverband, der Gewerbeverein und der Senat der Wirtschaft einen praxistauglichen 5-Säulen-Plan für eine effizientere und effektivere Abwendung des Schadens durch Covid-19:

Forderung 1: WKO-Pflichtbeiträge überdenken

Die heimischen Wirtschaftskammern heben im Vergleich mit Deutschland im Schnitt ca. 10mal höhere Beiträge pro Unternehmen ein, obwohl der österreichische Markt ca. 10mal kleiner ist. Diese Pflichtbeiträge – insbesondere die Kammerumlage II, die anhand bezahlter Löhne berechnet wird – verteuern den Faktor Arbeit und bestrafen de facto beschäftigungsintensive Betriebe. Hinzu kommt: Innerhalb der letzten zehn Jahre sind die Einnahmen aus der Kammerumlage II um mehr als ein Drittel und damit weit über der Inflation angewachsen. Mittlerweile sitzen die
Wirtschaftskammern auf rund 1,4 Mrd. Euro an Finanzvermögen, finanziert durch Pflichtbeiträge der österreichischen Unternehmen.
„Die Corona-Krise wird noch einen langen Schatten werfen und auch 2021 viele Herausforderungen für die Wirtschaft mit sich bringen. Daher wäre ein Überdenken der WKO-Beiträge, zumindest aber der Kammerumlage II sinnvoll, um die angeschlagenen österreichischen Unternehmen zu unterstützen. Derartige Pflichtbeiträge sind längst nicht mehr zeitgemäß und können lediglich die Wettbewerbsfähigkeit lähmen“, appelliert Hans Harrer, Vorstandsvorsitzender des Senats der Wirtschaft, an die Spitzenfunktionäre der WKO.

Forderung 2: Abwicklung der Kurzarbeit beschleunigen

Viele österreichische Arbeitgeber sind bereit, sich auch in Krisenzeiten an ihre Mitarbeiter zu binden. Was sie im Gegenzug dafür wollen, ist eine rasche Abwicklung, um die fälligen Gehälter leisten zu können, ohne dass der gesamte Betrieb in Zahlungsnotstand gerät. Zurzeit ist die Beantragung der Corona-Kurzarbeit mit einem sehr hohen Dokumentationsaufwand, unzähligen Formularen und vielen manuellen Prozessen verbunden, welche eine unbürokratische Abwicklung verunmöglichen.

Dabei wäre das nicht nötig: „Alle Daten zu den Einkommen und den Abgaben, die dem Arbeitnehmer und dem Arbeitgeber infolge des Beschäftigungsverhältnisses entstehen, sind bei der Österreichischen Sozialversicherung lückenlos elektronisch dokumentiert und könnten ohne weiteren Aufwand für alle Beteiligten rasch und problemlos zur Berechnung des Kurzarbeit-Entgelts herangezogen werden“, so Michaela Reitterer, Präsidentin der Österreichischen Hoteliervereinigung.

Forderung 3: Liquidität ohne Umwege in die Betriebe bringen

Österreich findet sich Wirtschaftsforschern zufolge nicht nur gesundheits-, sondern auch wirtschaftspolitisch in Sachen Covid-19-Bekämpfung im europäischen Spitzenfeld. Das bezieht sich nicht nur auf das Tempo der Budgetbereitstellung, sondern auch auf das dafür zur Verfügung gestellte Volumen. Verbesserungswürdig ist jedoch die Abwicklung der Hilfsfonds für betroffene Unternehmen. Die Schweiz beispielsweise stellt ihren Unternehmen binnen 24 Stunden 500.000 Franken oder 10% des Jahresumsatzes zur Verfügung. Auch in vielen anderen Ländern klappt die Bereitstellung von Liquidität ungleich schneller als hierzulande.

Mit ein Grund dafür ist, dass die Hilfen dort von Institutionen abgewickelt werden, die von Haus aus über die dafür für notwendig Informationen verfügen, nämlich die Finanzämter und nicht über neu geschaffene, umständliche Prozesse und Strukturen: „Es ist immer noch nicht zu spät jetzt und für die nächsten Monate den einzig geeigneten Weg einzuschlagen, die Abwicklung zu beschleunigen, den Bürokratieaufwand drastisch zu minimieren. Greifen wir doch endlich auf die eingespielten und bewährten Strukturen der Finanzämter zurück, die unmittelbar über alle Informationen verfügen, diese überlebenswichtige Aufgabe zu meistern“, sagt Andreas Gnesda, Präsident des Gewerbevereins.

Forderung 4: Lohn- und Einkommenssteuer-Reform vorziehen

Darüber hinaus würde ein Vorziehen der von der Regierung ohnehin für 2021 und 2022 vorgesehenen Senkung des Lohn- und Einkommensteuertarifs für die unteren Stufen starke Kaufkraft-Impulse liefern und damit den heimischen Wirtschaftsstandort durch eine höhere Binnennachfrage absichern.

„Dies würde spätestens im Sommer auch dem Tourismus-Standort Österreich besonders zu Gute kommen. Die Einkommenssteuersenkung ist ohnehin überfällig, da

in kaum einem westlichen Land die Lohn- und Abgabenquote höher ist als in Österreich“, erklärt Handelsverband-Präsident Stephan Mayer-Heinisch.

Forderung 5: Verlustrücktrag ermöglichen

Um die wirtschaftlichen Auswirkungen der Coronakrise effektiver bewältigen zu können, sind aber noch weitere Maßnahmen im Bereich der Steuern erforderlich. So ist etwa der Vorschlag der Oppositionsparteien ein guter, analog zu den Verlustvorträgen auch die Möglichkeit eines Verlustrücktrags zu schaffen. Unternehmen könnten damit bei einer Steuerschuld aus dem Jahr 2019 die jetzt entstandenen Verluste gegenrechnen.

Fazit: Bürokratie kostet Arbeitsplätze

Trotz größter Bemühungen der Politik, gigantische Summen als Unterstützung zu vergeben, kommen die Mittel kaum bei den Betroffenen an. Warum? Weil an alten Zwängen festgehalten wird und die Abwicklung unfassbar bürokratisch ist. In Österreich wurde durch die teilweise Aushebelung des Epidemiegesetzes und den Erlass unzähliger COVID-19 Gesetze in Windeseile in die Erwerbsfreiheit eingegriffen und hunderttausende Menschen und Unternehmen zu Bittstellern gemacht.

Egal was sich verfassungsrechtlich als richtig oder falsch herausstellen wird: Niemals zuvor war das Ausmaß an Bürokratie spürbarer als in dieser Krise, in der jeder Tag zählt und fast jeder Mensch betroffen ist. Unsere Bürokratie kostet Arbeitsplätze. Der Goldschatz am Meeresboden hilft gar nichts, wenn der Rettungsring nicht rasch zugeworfen wird.

Kontakte:

Gewerbeverein

Mag. (FH) Stephan Blahut
Generalsekretär
T: +43 676 8287 8888
s.blahut@gewerbeverein.at
www.gewerbeverein.at

Handelsverband

Gerald Kühberger
Pressesprecher
T: +43 1 406 22 36 77
gerald.kuehberger@handelsverband.at
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Österreichische Hoteliervereinigung

Martin Stanits
Leiter Public Affairs | Unternehmenssprecher
T: +43 664 516 08 31
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Senat der Wirtschaft Österreich

Mahdi Allagha
Generalsekretär | Junger Senat der Wirtschaft
+43 664 88733311
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Wir feiern ein Jahr Leader‘s Talk

Wow. Wie schnell doch die Zeit vergeht. Bereits vor einem Jahr fand unser Leader‘s Talk #1 im Arcotel Castellani in Salzburg statt, welchem noch weitere spannende Podiumsdiskussionen folgten. Darunter befand sich unter anderem auch unser erster Zukunftsdialog mit dem Salzburger Landesrat Mag. Stefan Schnöll bei unserem Senats-Partnerunternehmen G.A. Service rund um Senator Helmut Gruber.

Zukunftsdialog mit Landesrat Mag. Stefan Schnöll | © GAS

Gemeinsam mit Senator Mag. Gerald Krug-Strasshofer von der NeuroPerformanceGroup, dem Team vom Brutkasten rund um den CEO Dejan Jovicevic, haben wir der Senat der Wirtschaft die Leader‘s Talk Reihe im deutschsprachigen Raum ins Leben gerufen. Ziel ist es, neue und innovative Impulse zu setzen und den Erfahrungsaustausch anzuregen. Menschen, die schon richtig was bewegt haben, standen bereits auf unserer Bühne und gaben einen Einblick in ihre Erfahrung und in ihr Handeln und Tun.

Auch die aktuelle Situation rund um die Corona Pandemie hält uns nicht auf. Deshalb ist für heuer der erste Online Leader‘s Talk geplant. Eine tolle Gelegenheit, um sich trotz der physischen Distanz auszutauschen und voneinander zu lernen.

Vielen Dank an alle, die unseren Leader‘s Talk so außergewöhnlich gemacht haben. Wir freuen uns schon auf viele weitere spannende Events und Diskussionen mit Euch.

Hier findet ihr ebenfalls noch Links zu den Beiträgen des Brutkastens und unseren Rückblicken:

  • Leader‘s Talk #1 im Hotel Castellani. Hier trafen Jungunternehmer und Corporates zusammen, um sich auszutauschen.
  • Sustainable Leaders in Excellence. Bei diesem Event wurde das Thema Nachhaltigkeit großgeschrieben. Hört euch hier auch gerne das Interview vom Brutkasten mit den Speaker
  • Zukunftsdialog mit Landesrat Mag. Stefan Schnöll. Wo Innovationsmacher richtige Zukunftsmacher sind.
  • Female Leaders in Excellence. Ein Leader‘s Talk nur für unsere Top-Frauen.

Lösung in der Berufs- und Transitpendler-Problematik

 SENAT VERMITTELT ZWISCHEN ÖSTERREICHISCHER UND DEUTSCHER REGIERUNG

Seit Dienstag, 21. April 2020 gibt es eine Lösung für Berufspendler, die über das kleine deutsche Eck fahren müssen (der SENAT berichtete): Es gelten die gleichen Regeln wie bei allen anderen Grenzübergängen: Mit einer Pendlerbescheinigung ist der Grenzübertritt bei der Ausreise und bei der Wiedereinreise ungehindert möglich. „Eine Riesenerleichterung für die Pendler“, so Landeshauptmann Wilfried Haslauer und Verkehrslandesrat Stefan Schnöll. (Quelle, Land Salzburg).

Der Senat der Wirtschaft Österreich stand zu diesem Sachverhalt direkt mit dem Büro des Landesrates Mag. Stefan Schnöll im Austausch und hat sich für eine Ausnahmereglung stark gemacht. (Beitrag dazu)

Der Senat der Wirtschaft Österreich hat hier insbesondere die Kräfte mit dem Senat der Wirtschaft Deutschland gebündelt, der direkt bei den zuständigen Stellen der Bayrischen Staatsregierung intervenierte um eine Lösung herbeizuführen.

ummadum und Sodexo machen gemeinsame Sache

Jede Hilfsfahrt kann in der COVID-19 Krise helfen

Dort wo Innovation und Werte sich die Hand reichen entsteht gesellschaftlicher Mehrwert

Der weltweit führende Quality of Life Services Anbieter Sodexo und SENATs-Partner ummadum Service GmbH, ein österreichisches Software- und Mobilitätsunternehmen, ergänzen die österreichische Landschaft an Corona-Hilfsinitiativen mit einem neuen appbasierten Feature zur Organisation von Hilfsfahrten.

„Jeder der heute mit dem Auto in die Arbeit oder zum Einkaufen fährt, hat die Möglichkeit für andere etwas mitzunehmen.“ sagt Egon Prünster, CTO von ummadum Service GmbH – Das war der Anstoß zur Idee der Hilfsfahrten und der Kampagne #gemeinsamfüreinander.

Wer mit seiner geplanten Fahrt helfen möchte, legt diese in der ummadum App an und macht sie so für Hilfesuchende in der Nähe sichtbar. Mit einem Klick kann telefonisch, per SMS oder E-Mail um Hilfe angefragt und die Übergabemodalitäten vereinbart werden. So kann die Koordination von Hilfe komplett kontaktlos und auch im erweiterten Umfeld erfolgen. Das Feature ist kostenlos und steht auch Hilfsorganisationen, die Unterstützung bei Besorgungen und Dienstleistungen anbieten, zur Verfügung.

Für Sodexo, bekannt für seine Mitarbeitergutscheine  und -karten u.a. auch im Bereich Lebensmittel sowie zahlreiche Dienstleistungen in den Bereichen Betriebsrestaurants/Catering und Facility Management wie beispielsweise Empfangs-, Sicherheits-, Wartungs- und Reinigungsdienste, ist es naheliegend, das innovative Start-up bei seiner Initiative als Netzwerkpartner zu unterstützen: „Es liegt im Kern unserer Tätigkeit, Menschen beim täglichen Lebensmitteleinkauf zu unterstützen und einen Service anzubieten, der das Leben ein Stück weit erleichtern kann. Daher ist es uns ein besonderes Anliegen, in Zeiten, in denen es nicht selbstverständlich ist, dass man Besorgungen des täglichen Bedarfs problemlos erledigen kann, unseren Mitmenschen behilflich zu sein,“ sind sich Andreas Sticha, Geschäftsführer bei Sodexo Benefits & Rewards Services, sowie Michael Freitag, Geschäftsführer bei Sodexo Service Solutions, einig.

Somit ist die Beteiligung an der #gemeinsamfüreinander Kampagne die konsequente Fortführung von Sodexos Mission, einen bedeutungsvollen Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität zu leisten und so gesellschaftlichen Mehrwert zu schaffen.

Mehr Information: ummadum.com

Link zur App:

Sodexo

1966 von Pierre Bellon in Marseille gegründet, ist Sodexo heute weltweit führend bei „Quality of Life Services“ im Alltag. In über 50 Jahren hat das Unternehmen eine einzigartige Expertise entwickelt, unterstützt von 470.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus rund 100 Berufsgruppen, die täglich 100 Millionen Verbraucher in 67 Ländern rund um den Globus servicieren.

Am österreichischen Markt firmiert Sodexo unter der Sodexo Service Solutions Austria GmbH und der Sodexo Benefits & Rewards Service GmbH. Sodexo verfügt in Österreich über mehr als 40 Jahre Erfahrung. 3.700 MitarbeiterInnen begeistern rund 475.000 Verbraucher täglich mit individuellen „Quality of Life Services“ aus einem einzigartigen Spektrum an On-site Services und Benefits & Rewards Services.

ummadum Service GmbH

ummadum Service GmbH wurde 2017 in Österreich gegründet und betreibt seit 2019 eine ride-sharing Applikation mit einem Gutscheinsystem. Dabei verfolgt das Unternehmen nicht nur das Geschäftsmodell des Ridesharing, sondern erschließt durch die Verbindung von Mobilität und Handel, weitere Geschäftsmodelle in den Bereichen Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Shared Economy.

Der innovative Ansatz von ummadum wurde 2019 mit der „Intelligent Transport System Challenge“ (ITS Challenge) im Rahmen des Staatspreises Mobilität ausgezeichnet und dem Gewinn der FIA Region 1 Challenge. 2020 wurde das Unternehmen von einem der weltweit führenden Startup Inkubatoren Plug and Play, mit Sitz im Silicon Valley in das Smart City Programm gewählt.

1,4 Mrd. Euro WKO-Rücklagen für KMUs bereitstellen!

Presseinformation – Senat der Wirtschaft

Sofortige Ausschüttung von 1,4 Mrd. Euro WKO-Rücklagen soll Anstieg der Arbeitslosigkeit bremsen.

Wien – Seit einem Monat befindet sich Österreich im Corona-Krisenmodus. Immer mehr heimische Betriebe, darunter zahlreiche KMU, bekommen Liquiditätsprobleme. Viele können ihren Zahlungsverpflichtungen kaum noch nachkommen und stehen vor dem Ende ihrer Existenz.

Daher fordern die Österreichische Hoteliervereinigung, der Handelsverband, der Gewerbeverein und der Senat der Wirtschaft eine sofortige Liquiditätsoffensive. Das ist über die Branchengrenzen hinweg der dringendste Handlungsbedarf. „Wenn wir das nicht schaffen, wird sich die Liquiditätskrise bald zu einer historischen Wirtschaftskrise auswachsen. Und das wollen wir uns nicht einmal vorstellen“, fassen die Arbeitgebersprecher zusammen und berichten von „unzähligen Anrufen verzweifelter Arbeitgeber, denen sowohl liquide Mittel als auch Perspektiven fehlen.“

Den freien Unternehmerverbänden – sie vertreten zusammen mehr als 45.000 österreichische Arbeitgeber mit zusammen 945.000 Beschäftigten – ist bewusst, wie schwierig die aktuelle Situation für alle ist, insbesondere auch für die politischen Entscheidungsträger, denen für ihr unermüdliches Engagement und ihre hervorragende Krisenkommunikation zu danken ist. Doch nun muss Geld bei den betroffenen Unternehmen ankommen, um Arbeitsplätze zu retten und den Wirtschaftsstandort Österreich zu sichern.

1,4 Mrd. Euro WKÖ-Rücklagen für Corona-Rettungsschirm bereitstellen

Wie könnte dies am schnellsten erfolgen? Die Wirtschaftskammern sitzen zurzeit auf rund 1,4 Mrd. Euro an Finanzvermögen, finanziert durch Pflichtbeiträge der österreichischen Unternehmen. 700 Mio. davon sind Wertpapiere, 400 Mio. Bankguthaben. Aus Sicht der Unternehmerverbände könnten diese Rücklagen sofort an die betroffenen EPU, KMU und sonstigen Betriebe ausgeschüttet werden. Immerhin wurden die Kammerrücklagen von den Unternehmen genau für derartige Krisenfälle jahrzehntelang bezahlt. Wertpapiere lassen sich jederzeit liquidieren. Lieber jetzt ein kleiner Abschlag, als in wenigen Wochen ein unternehmerischer Kahlschlag, muss das Motto lauten.

ÖHV: Aufwändige Prozesse vernichten Arbeitsplätze

Ein immenses Problem stellt für die krisengebeutelte Wirtschaft, aber auch für die Ämter, die in Anträgen untergehen, die aufgeblasene Bürokratie dar: „Der Aufwand ist kaum zu bewältigen und vernichtet Arbeitsplätze. Das darf doch nicht sein“, verweist Michaela Reitterer, Präsidentin der Österreichischen Hoteliervereinigung, etwa auf das Vorbild der Schweiz: Dort bekommen Unternehmen Kredite bis 500.000 Franken oder 10% des Jahresumsatzes ohne Formalitäten dank Bundeshaftung binnen 24 Stunden überwiesen. „Wenn der Bund wie angekündigt für 100% der Summen haftet, müssten auch bei uns ein IBAN und eine UID-Nummer reichen”, kritisiert sie vermeintlich „unbürokratische“, jedoch zig Seiten umfassende Kurzarbeits- und Kreditanträge. Dabei bräuchte es zum Erhalt der Arbeitsplätze rasch nicht rückzahlbare Mittel: „Sonst zögern wir das Siechtum der Betriebe nur hinaus.“

Gewerbeverein: Den Banken die Rettung von Arbeitsplätzen endlich erlauben

Die Banken sind derzeit nicht in der Lage, die notwendige Liquidität zuzuschießen: Die regulatorischen Auflagen zur Verhinderung einer neuerlichen Finanzkrise blockieren den notwendigen Liquiditätstransfer in die Realwirtschaft. Das muss „besser heute als morgen“ nachgebessert werden, hält Andreas Gnesda, Präsident des Gewerbevereins, fest. „Entweder man erlaubt den Banken, die Arbeitsplätze ihrer Kunden zu retten und ändert sofort das Regelwerk. Oder man versteht, dass es nur direkt über die Finanzämter abgewickelt werden kann, wie andere Länder das erfolgreich auch tun.“ Die Finanzbehörde wisse alles: die Betriebsergebnisse der letzten Jahre, die monatlichen Umsätze, die Kontodaten, die Abläufe: „Worauf wird da gewartet? Die gesündesten Betriebe können nicht so lange im Unklaren gelassen werden, wenn sie Strukturen aufrecht erhalten und Mitarbeiter nicht kündigen sollen. Eine zweiten, gar dritte Epidemie-Spitze können wir nur durchtauchen, wenn die alten Strukturen auf das Notwendigste und Nützliche reduziert, die Möglichkeiten der Digitalisierung genützt und Synergien endlich gehoben werden.“

Betriebe kritisieren Regierungs-PR statt Praxisbezug

Die Rolle der Wirtschaftskammer hinterfragen alle Verbände: „Im Nationalrat bei der Aussetzung gesetzlicher Ansprüche seiner Mitglieder mitzuwirken ist das Gegenteil von Interessenvertretung“, fasst Hans Harrer, Vorstandsvorsitzender des Senats der Wirtschaft, Kritik aus weiten Teilen der Wirtschaft zusammen. Die Einbindung von Praktikern in die Gesetzgebung funktioniere bei weitem nicht so gut wie die Unterstützung der Regierungs-PR durch führende Repräsentanten der Kammer, sehen viele Unternehmer die Rolle der Pflichtinteressenvertreter sehr kritisch: „Da sind der Ärger und die Verwunderung sehr groß.“

Mittel aus Kriseninstrumenten müssen rasch die Unternehmen erreichen

„Die Bundesregierung hat in der Corona-Krise sehr früh reagiert. Dadurch können wir jetzt im Sinne des Wirtschaftsstandortes auch relativ rasch wieder hochfahren. Gerade deshalb braucht es jetzt die Liquidität bei den Firmen“, ergänzt der Präsident des Handelsverbandes, Stephan Mayer-Heinisch. Viele Kriseninstrumente der Regierung haben sich im EU-Vergleich als richtig erwiesen. „Die vorgesehenen finanziellen Mittel müssen nun so schnell wie möglich ausbezahlt werden, um heimische Unternehmen vor der Insolvenz zu bewahren. Gerade in Zeiten wie diesen müssen wir abseits konventioneller Mittel auch unkonventionelle Wege gehen.“

Kontakte:

Gewerbeverein
Mag. (FH) Stephan Blahut
Generalsekretär
T: +43 676 8287 8888
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Handelsverband
Gerald Kühberger
Pressesprecher
T: +43 1 406 22 36 77
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Österreichische Hoteliervereinigung
Martin Stanits
Leiter Public Affairs | Unternehmenssprecher
T: +43 664 516 08 31
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Senat der Wirtschaft Österreich
Mahdi Allagha
Generalsekretär | Junger Senat der Wirtschaft
+43 664 88733311
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Regierungsvorschläge für die Krisen-Finanzierung von Startups

Das Startup-Corona-Paket umfasst 150 Millionen Euro und besteht aus zwei Komponenten:

  1. Covid-Startup-Hilfsfonds für ein Gesamtvolumen von €100 Mio.
  2. Venture Capital Fonds für eine Summe von € 50 Mio.

Der Covid-Startup-Hilfsfonds soll ein Volumen von € 100 Millionen haben, 50 Millionen kommen dabei von privaten Investor*innen, 50 Millionen kommen als Zuschuss von staatlicher Seite.

Die Architektur sieht vor, dass privates Kapital – von 10.000 Euro bis zu 800.000 Euro – durch Zuschüsse des Bundes verdoppelt wird, die im Erfolgsfall rückzahlbar sind.

Das aws wird die Abwicklungen übernehmen und die genauen Kriterien werden bis Mittwoch nächster Woche veröffentlicht werden.

Der Venture Capital Fonds soll € 50 Millionen umfassen und in österreichische Startups investiert werden, die vor Covid-19 eine Finanzierungsrunde geplant hatten und mit großer Wahrscheinlichkeit auch hätten abschließen können.

Das Kapital des privaten Venture Capital Fonds wird zu 50 Prozent vom Bund garantiert. Das operative Management dieses Fonds wird öffentlich über die aws ausgeschrieben und die Suche soll ca. 2 Wochen benötigen.

Außerdem wurde Michael Altrichter als Startup Beauftragter des BMDW bekannt gegeben, der zusammen mit einem Startup Komitee ein Sprachrohr der Startup & Investor*innen-Szene gegenüber der Regierung bilden soll.

Sobald wir mehr und genauere Informationen über die Ausgestaltung haben, werden wir die Maßnahmen kommentieren bzw. unsere Mitglieder wieder informieren.

SENAT vermittelt zwischen Österreichischer und Deutscher Regierung in Sachen Transitpendler

Berufspendlern und Menschen die zu medizinisch notwendigen Terminen aus dem Saalachtal (Bezirk Zell am See)  nach Salzburg müssen ist es untersagt das kleine Deutsche Eck (Grenzüberschreitung) zu nutzen, diese müssen einen erheblichen zeitlichen Mehraufwand in Kauf nehmen. Ausgenommen davon sind Schlüsselkräfte (Medizinern, Pflegern, kritische Infrastruktur).

Der Senat der Wirtschaft Österreich steht  direkt mit dem Büro des Landesrates Mag. Stefan Schnöll im Austausch und hat sich für eine Ausnahmereglung für Transitpendler stark gemacht. Lt. Auskunft steht sowohl der Landesrat als auch der Landeshauptmann von Salzburg, Dr. Wilfried Haslauer, im Austausch mit den zuständigen Ministerien, diese wiederum mit der deutschen Politik. Leider konnte hierzu noch keine Lösung gefunden werden.

Der Senat der Wirtschaft Österreich bündelt hier die Kräfte mit dem Senat der Wirtschaft Deutschland, der diesen Sachverhalt direkt an die zuständigen Stellen der Bayerischen Staatsregierung vorgebracht hat.

Weitere, konkrete Verbesserungsvorschläge aus der Praxis an die Bundesregierung

Die Hilfsmaßnahmen der Politik sind gut gemeint, doch all zu oft verfehlen sie Ihr Ziel.

Unsere Mitglieder machen diese bittere Erfahrung in der täglichen Praxis und zeigen uns auf, wie konkret Abhilfe geschaffen werden kann. Die daraus erarbeiteten Lösungsvorschläge präsentiert der SENAT DER WIRTSCHAFT der österreichischen Bundesregierung. Zahlreiche (auch) von uns vorgeschlagene Verbesserungen  (E-Signatur für Notariatsakte, 100% Staatshaftung, Vereinfachung der Kurzarbeitsabwicklung, Vereinfachung der Kreditabwicklung, Erweiterung der Hilfs- und Härtefonds, Fristaussetzung im Insolvenzrecht, Startup-Paket, Freigabe von Fahrradwerkstätten) wurden in den letzten Covid-Gesetzen bzw. in deren Umsetzung bereits weitgehend berücksichtigt. 

Im Sinne dieses fortlaufenden sehr erfolgreichen Dialogs zwischen KMUs und Regierung, haben wir am 14. April im Namen der Mitglieder des SENAT DER WIRTSCHAFT drei weitere verbesserungswürdige Themen aufgezeigt – mitunter auch Maßnahmen, die für die zukünftige Gestaltung unserer Volkswirtschaft maßgeblich wären. Das entsprechende Email (Anhang) ging an BKA, BMF, BMKOES, BMDW und WKO):

  1. Geplante Novelle des Außenwirtschaftsgesetzes – negativer Einfluss auf die österreichische Startup Szene:

Der vorgelegte Entwurf für eine Novelle des Gesetzes zur Beschränkung von Beteiligungen an Unternehmen im Interesse der öffentlichen Sicherheit und Ordnung schießt weit über das Ziel der EU Verordnung 2019/452 zur Schaffung eines Rahmens für die Überprüfung ausländischer Direktinvestitionen in der Union (“FDI-Screening-Verordnung”) hinaus und wird die Startup-Szene in Österreich massiv negativ beeinflussen. Gemäß diesem Entwurf muss zukünftig für fast alle (die 10% Schwelle wird idR erreicht) Venture Capital Transaktionen mit amerikanischen oder asiatischen Venture Capital Gebern vor der Transaktion eine Genehmigung eingeholt werden. Diese Genehmigung kann relativ lange dauern (zwei Monate + angemessene Frist). Es sind fast alle VC relevanten Bereiche umfasst.

Unsere Vorschläge:

– Ausnahme von Startups und innovative KMUs, Venture Capital und Private Equity Fonds und professionelle institutionelle Anleger (Family Offices, Versicherungen, Vorsorge- und Pensionskassen). Keine aufwendige ex-ante Prüfung.

– Dachfondskonzept: Nach dem Motto MEHR PRIVAT, WENIGER STAAT sollte das von der AVCO mit Experten und ERSTE Gruppe entwickelte (private)Dachfondskonzept bis zu einer Höhe von €500 Mio. rasch umgesetzt werden. Dies würde es ermöglichen, dass die großen österreichischen institutionellen Investoren (Versicherungen, Vorsorgekassen, Stiftungen, etc…) ihren Beitrag für den Wiederaufbau österreichischer Unternehmen nach der Krise leisten und wäre der effektivste Weg, einerseits Startups im Land zu halten und andererseits unserer Wirtschaft eine Inländische Alternative zu ausländischem Kapital zu bieten, Kapital, dass für die Attraktivität des Standorts sowie für Innovationsführerschaft unabdingbar ist.

  1. AWS Garantie für Überbrückungsfinanzierungen – Spezifizierung des „gesunden Unternehmens“ ist zu eng gefasst:

Die Voraussetzungen zur Erlangung der Staatshaftung (kein Reorganisationsbedarf, 8% Eigenkapital sowie Schuldentilgungsdauer von weniger als 15 Jahren) schießen für viele Unternehmen weit über das Ziel hinaus. Die Anforderung der Schuldentilgungsdauer von weniger als 15 Jahren ist gerade für viele Unternehmen, die dankenswerter Weise in der jüngeren Vergangenheit investiert haben und sehr wohl länger als 15 jährige Kredite für Neu- und Ersatzinvestitionen bekommen haben, weil sie als „gesund“ galten, nun nicht erfüllbar und werden aus eigentlich formalistischen Gründen von den Rettungsprogrammen ausgeschlossen.

Unser Vorschlag:

– Die Zulassungskriterien für die Überbrückungsfinanzierung sollte gerade in diesem Punkt praxisnah angepasst werden, indem man sich an der Laufzeit und der Bonitätsprüfung der zuletzt vergebenen Kredite orientiert.

  1. Hilfspaket für Medien – Kleinere Medienverlage bleiben unberücksichtigt:

In der Quarantäne besteht allerseits hoher Informationsbedarf, insbesondere von seriösen Medien. Auch die kleinen Verlage sind hier gefordert und können sich nicht erlauben in Kurzarbeit zu gehen. Dennoch verlieren sie ihre Werbeeinnahmen, die meistens um die 70% der Einnahmequellen ausmachen, weil Unternehmen bei ihren Kampagnen sparen bzw. selbst in der Krise stecken (vor allem die Reisebranche).

Unser Vorschlag:

– Hier könnte es helfen, wenn die kleineren Verlage bei den Medien-Kampagnen der Regierung, die derzeit alle Massenmedien fluten, auch berücksichtigt würden. Im Sinne des Engagements des SENAT DER WIRTSCHAFT für die UN-Nachhaltigkeitsziele (SDGs) würden wir befürworten, wenn insbesondere jene Magazine in Österreich berücksichtigt würden, die eine kontinuierlich gute Basis-Informationsarbeit für eine nachhaltige Entwicklung leisten.

Regierung reagiert!

In einem öffentlichen Brief an Bundeskanzler Sebastian Kurz forderte der SENAT DER WIRTSCHAFT einen Härtefonds nach Vorbild Deutschlands.

Nach einer erfolgreichen Telefon und Onlineumfrage schlug der SENAT der Türkis-Grünen Regierung vier dringende Umsetzungsvorschläge aus der Praxis vor.

Zahlreiche Vertreter des Bundesregierung und Landesvertreter reagierten auf die Presseaussendung am 6. April, bedanken sich für die praxisnahe Vorschläge und versprachen eine dementsprechende Umsetzung, im Sinne unserer Unternehmerinnen und Unternehmer in diesem Land.

Reagiert haben:

  • Kabinett BK Kurz
  • Kabinett BMDW Schramböck
  • Kabinett BMF Blüml
  • Kabinett BMK Gewessler
  • Staatssekr. Brunner
  • Kabinett BMEU Edtstadler
  • BMAFJ Aschbacher
  • WKO Präs. Mahrer
  • LH Tirol Platter
  • LH Sbg Haslauer
  • Büro LH Ktn Kaiser
  • LH Stmk Schützenhöfer
  • Büro LH NÖ Mikl-Leitner

Dialog statt Regierungs-Dekrete

Presseinformation – Senat der Wirtschaft

Senats-Vorstandsvorsitzender Hans Harrer fordert “Runden Tisch Regierung-Wirtschaft statt Verkündigungs-Kommunikation”.

Wien – Am Dienstag nach Ostern hebt die Regierung für einen Teil der österreichischen Geschäfte die vor vier Wochen verhängten ausnahmslosen Sperren auf. “Die Kriterien für die Entscheidung, wer weiter geschlossen halten muss, bleiben im Dunkeln” erklärt Vorstandsvorsitzender Hans Harrer, “und erscheinen daher willkürlich”. Der Mehrheit der österreichischen Firmen und Betriebe wurde vorläufig nur ein möglicher Öffnungstermin Mitte Mai oder auch später vage in Aussicht gestellt. Darüber will die Regierung erst Ende April entscheiden- und dies im Rahmen ihrer fast täglichen Pressekonferenzen bekannt geben.

“Dafür, dass in den ersten Tagen nach Ausbruch der Corona-Krise rasch entschieden werden musste, herrscht auch in weiten Kreisen der Wirtschaft Verständnis”, sagt Hans Harrer, Vorstandsvorsitzender des Senat der Wirtschaft. Mehrheitlich positiv aufgenommen worden seien auch das Kurzarbeits-Modell und die Angebote zur Überbrückung von Liquiditätsengpässen, auch wenn manches viel zu bürokratisch und praxisfremd ausgefallen sei.

“Nicht mehr hinnehmbar und Anlass für lautstarken Protest ist aber der Umgang der Regierung mit dem Schicksal jener zehntausenden Klein- und Mittelbetriebe, denen weiterhin untersagt ist, ihre Dienstleistungen und Geschäfte anzubieten”, so Harrer: “Hier werden sehenden Auges und ohne Not Existenzen vernichtet oder auf Jahre in ihrem Weiterbestehen hinaus massiv gefährdet und belastet.”

Senats-Sprecher Harrer fordert daher für die Woche nach Ostern dringend einen “runden Tisch, an dem sich die Vertreter aller Branchen und die Regierung auf Augenhöhe begegnen und gemeinsam einen Plan für eine flächendeckende Aufhebung des Corona-Shutdowns erarbeiten, der rasch, fair und nachhaltig ist.”

Die Krisenkommunikation der Regierung sei in den ersten Tagen der Corona-Krise zu Recht gelobt worden, nun “ist es aber höchste Zeit, die Strategie von der reinen Verkündigung von Regierungsdekreten auf offenen Dialog mit den Betroffenen umzustellen”, sagt Hans Harrer als Sprecher der Unternehmensplattform Senat der Wirtschaft: “Ein Runder Tisch in der Woche nach Ostern ist als erster Schritt zur gemeinsamen Krisenbewältigung unumgänglich.”

Darüber hinaus sollten “unabhängige Vertreter der Wirtschaft auch in den Krisenstab der Regierung aufgenommen werden. So kann bei der Erarbeitung von Anti-Corona-Maßnahmen von Anfang an die Sicht der Praktiker der Wirtschaft eingebracht werden und für tragfähige Lösungen sorgen”, erklärt Hans Harrer: “Der Senat steht mit seiner Expertise der Regierung auf allen Ebenen als Dialog-Partner gerne zur Verfügung.


Rückfragehinweis:

Mahdi Allagha
Generalsekretär | JUNGER SENAT DER WIRTSCHAFT
+43 664 88733311
Email: m.allagha@senat.at

 

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Notariatsakte sowie Unterschriftsbeglaubigung durch Notare via elektronischer Kommunikation nun zulässig!

Eine der wichtigen Forderungen des SENAT DER WIRTSCHAFT wurde im 4. Covid-19-Gesetz am 2.4.20 umgesetzt.

Die Errichtung eines Notariatsakts sowie eine Unterschriftsbeglaubigung durch Notare via elektronischer Kommunikation ist zulässig geworden. Dies war ein wichtiges Anliegen des Senats, denn aufgrund der derzeitigen Ausgangsrestriktionen (Homeoffice!) konnten viele Verträge die das Einschreiten eines Notars bedurften, nicht durchgeführt werden. Zahlreiche Geschäftsaktivitäten, die von zuhause aus erledigt werden könnten, waren dadurch blockiert. Wir wurden von Senator Andreas Gassner vom RHCS GmbH auf diesen geschäftsbehindernden Umstand hingewiesen, wofür wir im Namen unseres Netzwerks danken.

DPU: KRISE MIT NIVEAU – GEHT DAS?!

Besonders in herausfordernden Zeiten, wie wir sie derzeit erleben müssen, ist ein schnelles und effizientes Handeln wichtig und zeichnet ein funktionierendes System aus. In diesem Sinne wurden mit Bekanntwerden des neuen Reglements der Bundesregierung alle Vorlesungen der Human- und Zahnmedizinstudierenden der Danube Private University (DPU) umgehend auf eLearning-Kurse umgestellt sowie der studentische Betrieb des Zahnambulatoriums vorübergehend eingestellt.

Innerhalb dieser Face-to-Face Vorträge per Computer, können die Vortragenden die regulären Studieninhalte den international lebenden Studierenden zu Hause näher bringen. Während der Vorlesungen und Seminare wird der gewohnt hohe Standard unserer Universität beibehalten.

Als Studierende freut es uns besonders, dass durchwegs alle Professoren und Vortragenden die Nutzung des eLearning-Angebots mit hohem Engagement umsetzen und somit auch trotz Krisenzeit und besonderer Herausforderungen allen Studierenden zur Verfügung stehen, um eine effiziente Zeitnutzung sowie ein Studium in der Regelstudienzeit zu ermöglichen.

Besonders schwer fiel den klinischen Semestern, welche sich gerade im 72-wöchigen Integrierten Behandlungskurs im Zahnambulatorium Krems der DPU befanden, der Abschied vom Klinikalltag und von ihren Patienten. Um die derzeitige Pause innerhalb der Behandlungszeit akademisch zu nutzen, besuchen alle Studierenden der Klinik derzeit tägliche Fallpräsentation sowie Vorlesungen innerhalb der eLearning-Akademie der Danube Private University (DPU), bei denen sie von ihren betreuenden Ärzten begleitet werden.

Die Studierenden der Danube Private University (DPU), die gerade über Länder wie Österreich, Italien, Deutschland und weiteren europäischen Staaten verteilt leben, sind vom Konzept der eLearning-Akademie angetan und sehen die täglichen Lerneinheiten als motivierende Tagespunkte in dieser schwierigen Zeit.

An dieser Stelle gilt unser besonderer Dank der Geschäftsleitung der Danube Private University (DPU) sowie unseren Vortragenden, welche uns in diesen Tagen stets unterstützen und unser gewohntes Niveau aufrechterhalten sowie den Zusammenhalt stärken.

Ebenso bedanken wir uns bei unseren lieben Patienten und für deren Verständnis, in der Hoffnung auf ein baldiges Wiedersehen in Krems.

Bleiben Sie gesund und bis demnächst,
Im Namen der Fachschaft der Danube Private University (DPU)
Alina Hofmann, Julius Bloch, Amelie Auracher & Florian Pfaffeneder

Wir wünschen Ihnen gesegnete Ostern sowie Gesundheit,

genießen Sie den Frühling im herrlichen Burgenland, die Natur ist so kraftgebend und wertvoll!
Auf bald, ja, live wäre am schönsten ?

BM Blümel setzt einen weiteren Punkt aus dem SENATs-Vorschlagskatalogs um

Reaktionen der östr. Regierungsmitglieder zu SENATs-Vorschlägen – zur Rettung der KMUs.

Antwort von Frau BM Aschbacher (Arbeitsministerium) auf unseren Vorschlag zur Kurzarbeit:

“In Österreich haben die Sozialpartner entschieden, die Kurzarbeit als Arbeitgeberförderung zu konzipieren. Deshalb kann vom AWS die Auszahlung der Kurzarbeitsentschädigung nicht direkt an den Arbeitnehmer getätigt werden, so wie dies vom SENAT DER WIRTSCHAFT vorgeschlagen wurde. In manchen anderen Ländern ist es ein Arbeitnehmer Modell (Deutschland). Dort wird das Kurzarbeitsgeld so wie das Arbeitslosengeld direkt an die Arbeitnehmer ausbezahlt. Welches Modell das bessere ist wird sich weisen.

Die durch unser Modell entstehende Zeitverzögerung bei der Auszahlung soll durch Bankenkredite überbrückt werden. Banken sind dazu angehalten “bereits die Beantragung der Kurzarbeit für Überbrückungsfinanzierungen anzuerkennen”.

BM Blümel (Finanzministerium) setzt einen weiteren Punkt unseres Vorschlagskatalogs um: Der Staat übernimmt 100% Haftung für Kredite an KMUs, im Umfang von 10% des Jahresumsatzes bis maximal €500.000 pro Unternehmen. Einziges Prüfungskriterium für die Bank: “Dass die Firma zu Ende des Vorjahres noch gesund war” (Die Presse). Der Zinssatz der 5-jährigen Kredite soll laut Die Presse die ersten beiden Jahre fix bei 0% liegen, danach variabel. An Kosten fällt lediglich eine noch festzulegende Bearbeitungsgebühr an. Die Verwendung der Mittel unterliegt gewissen Einschränkungen wie z.B. dem Verbot der Verwendung zur Investition in neue Anlagen. Rückzahlung ab Jänner 2021. Jedenfalls sollte diese vollständige Haftungsübernahme durch den Staat die unbürokratische Liquiditätsüberbrückung ermöglichen, insbesondere auch bis das Kurzarbeitsgeld ausbezahlt ist: Das Geld sollte von der Hausbanken nun „innerhalb von 24 Stunden“ ausgezahlt werden, laut Blümel.

10.000 Chancen Jobday

Die aktuelle Situation bringt viele Herausforderungen mit sich, aber auch kaum für möglich gehaltene positive Entwicklungen. Eine davon betrifft unser gemeinsames mit Projekt 10.000 Chancen Jobday (Initiator und Senator Bernhard Erhlich). Die aktuelle Situation lässt eine Durchführung mit physischer Präsenz von 10.000 Bewerbern in der Marxhalle in absehbarer Zeit nicht zu. Aber es wäre nicht Bernhard Ehrlich, wenn er so einfach aufgeben würde.

Logo 10.000 Chancen

Der Jobday wird trotz oder gerade wegen der aktuellen Situation stattfinden. Wir Unternehmen werden in naher Zukunft gute Fachkräfte benötigen, um aus dieser Krise langfristig sogar gestärkt hervorzugehen. Und Arbeitnehmer brauchen Perspektiven, um wieder ihren Beitrag leisten zu können. Deshalb hat der Veranstalter hohe Investitionen auf sich genommen, um den Jobday Online zu veranstalten. Dafür wurde in Rekordzeit eine eigene Softwarelösung programmiert. Darin enthalten sind „Bewerbungsräume“ für jeden Aussteller, Bewerber und Recruiter haben eine permanente live Übersicht, wie viele Bewerber in der Warteschlange sind und die Systeme würden auch Zugriffe verkraften, die weit über die ursprünglich erwarteten 10.000 hinausgehen. Die Interviews werden mittels Bild und Ton im eins-zu-eins Kontakt geführt, damit haben Sie eine fast noch besser Funktionalität, als bei Gesprächen vor Ort. Denn im Onlinebereich entfallen alle etwaigen Ablenkungen.

Mehr Informationen auf der Facebook-Seite des Projektes

Land Tirol reagiert auf Senats-Vorschläge zur Rettung der KMUs

Einen eigenen Hilfsfonds für jene tiroler Betriebe, die bei den Bundesmaßnahmen durch den Raster fallen!

Auszug aus der Antwort der Tiroler Landesregierung auf unsere Vorschläge aus der Praxis zur Rettung der KMUs und ihrer Mitarbeiter: “Neben den Maßnahmen des Bundes stellt das Land Tirol ebenfalls einen Fonds zur Verfügung, dessen Details allerdings noch in Ausarbeitung sind, da eine Doppelfinanzierung durch Bund und Land rechtlich nicht möglich ist. Das Land Tirol versucht mit dem Hilfsfonds insbesondere jene aufzufangen, die durch die Maßnahmen des Bundes nicht berücksichtigt sind.”

Vorschlagspapier für Startups

SENAT unterstützt das Vorschlagspapier von SENATs-Partner AVCO

Die COVID-19 Krise zeigt die Notwendigkeit, die Österreichische Wirtschaft zu unterstützen. Das Land braucht insbesondere für das volkswirtschaftlich wichtige Segment der Startup Unternehmen kurzfristig schnelle Hilfe in Form von staatlichen Garantieprogrammen sowie Überbrückungskrediten. Es geht um die Erhaltung von Jobs für tausende Beschäftigte und um die künftige Innovationskraft des Landes.

Insbesondere dann, wenn die Wirtschaft wieder anläuft, wird aber auch mehr privates Eigenkapital gebraucht werden, um durchstarten zu können und damit der Standort international wettbewerbsfähig bleibt. Dieses Kapital kann und sollte nicht mit Steuergeldern finanziert werden, sondern aus privaten Quellen – wie institutionellen und privaten Investoren – aufgebracht werden. Nur das gewährleistet eine nachhaltige und gesunde Wiederbelebung der Österreichischen Wirtschaft.

Daher hat SENATs-Partner AVCO, ua auch mit dem SENAT DER WIRTSCHAFT, in einem nachhaltig angedachten Maßnahmenpaket mehrere Eigenkapital-Instrumente entwickelt, die flexibel und abgestimmt auf die einzelnen Unternehmen angewandt werden können – kurz-, mittel- und langfristig! Das Paket liegt der Regierung bereits vor.

Neben Business Angels spielen langfristig operierende Venture Capital Fonds eine wichtige Rolle bei der Finanzierung und dem Aufbau von Startups. Leider gibt es davon in Österreich – verglichen mit allen Europäischen Ländern – zu wenig. Daher hat die AVCO bereits vor zwei Jahren ein Dachfonds-Konzept entwickelt, das nach Meinung vieler Experten einen wichtigen katalytischen Effekt auf die Ausgestaltung unserer Volkswirtschaft mit mehr risikotragendem Eigenkapital haben wird. Auch dieses gilt es jetzt in die Umsetzung zu bringen.

Wir erwarten nun eine zügige Umsetzung!


Austrian Venture Capital und Venture Capital Organisation
Senator Dr. Rudolf Kinsky
www.avco.at

 

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