Energiegemeinschaften: die Lösung?

Neben den überschießenden Lohnnebenkosten, Steuerlasten, den fehlenden gesellschaftsrechtlichen Rahmenbedingungen und dem Bürokratiewahnsinn kommen nun mit den überschießenden Energiekosten weitere Hindernisse auf den österreichischen Mittelstand zu. Mit all diesen Nachteilen gegenüber den anderen vergleichbaren Volkswirtschaften können die  österreichischen KMU im internationalen Wettbewerb kaum noch mithalten, und vom „Wirtschaftsstandort Österreich“ ist nicht mehr viel übrig. Der beschleunigte Ausbau von Energiegemeinschaften ist zumindest eine Chance, die Energiepreise zu dämpfen und Energiesicherheit zu erlangen, um so wenigstens die Energiekosten für den Standort auf ein vernünftigeres und vor allem stabileres Niveau zu bringen. Der Zusammenschluss zu Energiegemeinschaften ist eine Kampfansage an die hohen Energiepreise.

Experten schließen sich zusammen
Hierbei haben die Partner im Senat der Wirtschaft mit „Ecoquadrat“ eine OneStop-Shop-Plattform ins Leben gerufen, um Gemeinden, Unternehmen und private Haushalte bei der Gründung und Realisierung von Energiegemeinschaften zu unterstützen und zu begleiten.

Arbeitskreis im Handel

Am 8 Juli trafen sich Vertreter des österreichischen Einzelhandels und die Geschäftsführung des SENAT DER WIRTSCHAFT in den Geschäftsräumen der SPORT 2000 Zentrasport Österreich e.Gen. in Ohlsdorf/OÖ um die Wirtschaftslage im Allgemeinen und die besonderen Auswirkungen für den Einzelhandel zu besprechen und der Politik zukunftsweisende Lösungsvorschläge darzulegen. 

Von Fachkräftemangel, praxis- und bedürfnisfernen Arbeitszeitregelungen, diskriminierenden Coronamaßnahmen, Rekord-Energiepreisen (im europäischen Vergleich) bis hin zu genereller Inflation und Konsumzurückhaltung hat der Nicht-Lebensmittel-Einzelhandel mit besonderen Herausforderungen zu kämpfen, auf die die politischen Entscheider in unserem Land wieder einmal aufmerksam gemacht werden. Zugleich schlägt der SENAT DER WIRTSCHAFT und seine Experten konkrete Maßnahmen vor, Themen und Lösungen die ja schon mehrfach dargelegt wurden, die aber offensichtlich immer wieder das Nachsehen haben:
Coronamaßnahmen: die Nichtlebensmitteleinzelhändler wurden hier ganz besonders diskriminiert. Sie mußten in den Lockdowns zusperren und dabei zusehen, wie große Lebensmittelketten von staatlich verordneter fehlender Konkurrenz bei z.B. Textilien, Sportartikel, Blumen und Pflanzen oder Spielwaren in einem noch nie da gewesenen Umfang profitierten und dabei ihre Marktanteile nachhaltig ausweiten konnten. Nach den Lockdowns wurden die Einzelhandelsmitarbeiter dann zusätzlich damit belastet, dass sie für die 3G-Kontrollen bei ihren Kunden verantwortlich gemacht wurden, was naturgemäß nicht nur einen nichtzumutbaren zusätzlichen Arbeitsaufwand bedeutete, sondern auch zu viel Unverständnis bei den Kunden geführt hat, zumal sie ja bei den großen Lebensmittelhändlern, die ja täglich viel höhere Besucherfrequenzen hatten, unbehelligt blieben. Dabei wurde mehrfach von Wissenschaftlern nachgewiesen, dass der Einzelhandel für die Verbreitung des Virus absolut nicht ursächlich war und ist. Die Runde war sich einig: Lockdowns und 3G-Kontrollen darf es für den Einzelhandel nicht mehr geben!
 
Fachkräftemangel: Hier wird von den Teilnehmern anerkennend festgestellt, dass die Regierung an Erleichterungen bei der Österreich-Karte arbeitet. Auf das Ergebnis sind alle gespannt. Bewegung fehlt allerdings bei den Themen qualifizierte Einwanderung und effizientere Asylverfahren sowie beim Verhältnis von Arbeitslosengeld bzw. Notstandshilfe zu Nettoeinkommen. Das Arbeiten muss wieder interessanter gemacht machen, es muss den Arbeitnehmern netto mehr übrig bleiben. Eine Katastrophe ist jedenfalls, wie über 50-Jährige und arbeitswillige Pensionisten fahrlässig vom Arbeitsmarkt ferngehalten werden. Höchste Zeit, dass die zu geringe Altersbeschäftigung adressiert wird und die „Bestrafung“ von arbeitswilligen Pensionisten (durchwegs Fachkräfte!) durch doppelte Sozialversicherungsabgaben für ihre über den viel zu tiefen Zuverdienstgrenzen geleistete Arbeit ist rational einfach nicht nachvollziehbar – eine Schande für die Hauptverantwortlichen Verhinderer, die viel gepriesenen Sozialpartnern. Dazu kommt natürlich das gesetzlich viel zu niedrige Pensionseintrittsalter. Kann man sich bitte endlich ein Beispiel an den skandinavischen Ländern nehmen? Schließlich sind auch die praxis- und bedürfnisfernen Arbeitszeitregelungen ein Grund, weshalb das Interesse an der Arbeit im Einzelhandel schmilzt (s. nächster Absatz)
 
Arbeitszeitregelungen: Das Thema Blockfreizeit und Wochenarbeitszeit wird immer mehr zum Problem für den Einzelhandel. Durch diese Regelung wird die Arbeitszeiteinteilung massiv eingeschränkt. Jeder Mitarbeiter, der mehr als 18 Wochenstunden arbeitet muss die Blockfreizeiten konsumieren. Dies ist vor allem für Mütter, die gerne an Freitagen und Samstagen arbeiten, da oftmals an diesen Tagen die Kinderbetreuung durch Großeltern oder Partner gesichert ist, ein großer Nachteil. Auch für den Arbeitgeber bringt diese Regelung viele Nachteile mit sich. Jedenfalls ist dies ein oft genannter Grund von Mitarbeitern, weshalb sie sich aus der Arbeitswelt zurückzuziehen…
 
Energiepreise: Dass die österreichischen Energiepreise seit 2018 im europäischen Vergleich an der Spitze liegen, hat vor allem mit überbordenden (Energie-) Steuern und einer, wie wir gerade jetzt bestätigt bekommen, katastrophalen Energiepolitik zu tun. Man fragt sich wann denn das Donauskraftwerk Hainburg doch endlich gebaut wird, und wann das im Weinviertel gelagerte Gas durch in Österreich entwickelte biologische und somit nicht umweltschädliche Frackingtechnologien endlich gehoben wird. Kurzfristig sollte aber die Umsetzung des EAG (Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz) dahingehend angepasst werden, dass Energiegemeinschaften schneller und unbürokratischer sowie technologisch einfacher umgesetzt werden können. Der SENAT DER WIRTSCHAFT hat der Frau Bundesminister Gewessler dazu bereits konkrete Vorschläge unterbreitet. 
 
Inflation: Die zunehmend Kaufzurückhaltung aufgrund der Teuerung ist bereits beträchtlich und verständlich. Für die der Reformresistenz der Club-Med-Staaten geschuldete Arbeitsverweigerung der EZB-Chefin Lagarde kann unsere Regierung nun wirklich nichts. Umso mehr sind die Sozialpartner nun gefordert, die Lohn/Preisspirale bei den anstehenden Tarifverhandlungen zu verhindern. Dazu empfiehlt der SENAT DER WIRTSCHAFT gemeinsam mit anderen freien Verbänden ein Halbe/Halbe-Paket: bei einer angenommenen Inflation von 8% gemäßigte Tariferhöhungen von 4% und Steuersenkungen sowie Nebenkostensenkungen für den Ausgleich der anderen 4%.
 
Jedenfalls sind sich alle Teilnehmer einig: Die Regierung muss endlich die Standortthemen, die ja zu einem großen Teil im Regierungsprogramm stehen, umsetzen. Denn ein gestärkter Standort ist nicht nur die Basis für einen erfolgreichen Sozialstaat, er ist auch unser bestmöglicher und einzig wirksamer Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels – so wird z.B. nirgends in der Welt Stahl umweltschonender produziert, als in Österreich! 
 
Zur Erinnerung, was der Wirtschaftsstandort Österreich dringend braucht:
 
1.      Digitalisierung vorantreiben für mehr Kosteneffizienz bei hoheitlichen Aufgaben.
2.      Maßnahmen für die erleichterte Eigenkapitalbildung in den Betrieben: Einführung einer 25% Investitionsrücklage & halber Steuersatz für nicht entnommene Gewinne, Kapitalmarktreform.
3.      Modernisierung des Gesellschaftsrechts: Flexibilisierung, einfache Mitarbeiterbeteiligungen; Einführung der FlexCo (Link zum Plädoyer)
4.      Allgemeiner Bürokratieabbau und Verfahrensbeschleunigung.
5.      Maßnahmen zur besseren Verfügbarkeit von Fachkräften.
6.      Infrastrukturausbau

SENATs-Kommentar: KMU im Fokus

„Eine Investition in Wissen bringt noch immer die besten Zinsen.“ (Benjamin Franklin)

Neu im Senat der Wirtschaft: Die Firma Guschlbauer ist nicht nur ein wirtschaftlicher Leuchtturm in Oberösterreich, sondern sie zeichnen sich durch ihre hohe Qualität ihrer Produkte, aber auch ihrer gelebten Nachhaltigkeit aus!

Neubau-Eröffnung von COUNT IT und ventopay

GST Grinder GmbH feierte 30-jähriges Firmenjubiläum

Schule des Essens bei StS Plakolm im BKA

Neu in der SENATs-Familie: Senator Siegfried Wurzinger

Österreichischer Franchise-Award 2022

Weltbienentag 2022: beefuture x SENAT DER WIRTSCHAFT

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Senat der Wirtschaft ist Partner des Automation Forum 2022

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Millstätter Wirtschaftsgespräche: „Leadership ist wichtiger denn je“

21 Top-Referenten diskutierten bei den sechsten Millstätter Wirtschaftsgesprächen Anforderungen an Leadership in der Krise – mit dabei waren u.a. Erwin Pröll, Thomas de Maizière, Christian Kern, Monika Köppl-Turyna, Harald Martenstein und Roland Fink. Mehr als 300 Gäste ließen sich die bereits sechsten Millstätter Wirtschaftsgespräche nicht entgehen, die sich von 21. – 23. April dem Top-Thema Leadership widmeten. „Unser Schwerpunkt trifft den Nerv der Zeit in einer geopolitisch dramatischen und innenpolitisch fordernden Zeit. Die anstehende Transformation durch Digitalisierung und Energiewende gelingt nur mit starkem Leadership”, resümieren Prof. Alfons Helmel und Markus Gruber, die Initiatoren der Millstätter Wirtschaftsgespräche. Was Leadership in den unterschiedlichste Handlungsfeldern fordert und fördert, das hatten überaus hochkarätige Referentinnen und Referenten bei den Talks und Panels der persönlichsten Wirtschaftsgespräche Österreichs deutlich gemacht. Alt-Landeshauptmann Erwin Pröll erklärte etwa: „Personen, die durch nichts innerlich bewegt sind, können keine Zukunftsperspektiven aufzeigen.“ Er plädierte für eine höhere Durchlässigkeit zwischen Politik und Wirtschaft: „Politik bewegt sich in einer Blase und das ist sehr gefährlich.“ Der internationale Energieexperte Marc Hall stellte fest, dass Leadership auch eine Frage des Standortes sei: „Leadership ist nicht nur eine Frage, wo es langgeht, sondern auch – wo ist meine Position, wo stehe ich denn?“ Mit Blick auf unseren Weg in die Zukunft sagte der ehemalige deutsche Bundesminister Thomas de Maizière Wenn es den nächsten Generationen so geht wie uns jetzt, ist das der „Best Case“.“ Leadership im Interesse der nächsten Generation mahnte Autor Harald Martenstein ein: „Es ist menschenfeindlich, wenn man Kindern nicht die Möglichkeit gibt, ihre Intelligenz zu entwickeln.“ Wirtschaftslandesrat Sebastian Schuschnig hob die Bedeutung der Millstätter Wirtschaftsgespräche für die Zukunft des Standortes Kärnten hervor: „Die Millstätter Wirtschaftsgespräche sind ein starker intellektueller und wirtschaftlicher Impuls für die Region. Sie führen erfahrene internationale und nationale Entscheidungsträger in unser Land und liefern mit ihrem Stipendienprogramm und der neuen Talenteschmiede wichtige Impulse für den Leadership-Nachwuchs“, sagte Schuschnig.
 

Die siebten Millstätter Wirtschaftsgespräche finden am 20. und 21. April 2023 statt.

Rückfragehinweis:
GPKpublic GmbH
Tina Saxer
01-585 69 69 – 25
tina.saxer@gpk.at