Das 2013 vom SENAT DER WIRTSCHAFT gegründete und seither in Zusammenarbeit mit SECI-Southeast European Cooperative Initiative und EUSDR – EU-Strategy for the Danube Region – PAC8 „Competitiveness“ organisierte EEDF – EUROPEAN ECONOMIC DANUBE FORUM hat das Ziel, Ideen und Visionen in die wirtschaftliche Realität zu überführen. Dies geschieht durch das Zusammenführen von Wirtschaftsunternehmen mit politischen, wissenschaftlichen und ideellen Institutionen sowie mit offiziellen Stellen.

Aus dem im Herbst 2016 durchgeführten Symposien, Kongressen und Arbeitsgesprächen in der Wiener Hofburg (DMRBF – Danube Macro Region Business Forum), im Stift Göttweig und in Novi Sad, sowie den darauf folgenden Arbeitsgruppen-Meetings, entstanden folgende konkrete Projekte, an deren Umsetzung aktuell gearbeitet wird:


  1. Internationalisierung der KLIMA-ALLIANZ zur Erreichung von Energieeffizienz und Klima-Neutralität für Unternehmen im Donauraum

Über 100 TeilnehmerInnen aus über 20 Ländern nahmen am Auftakt des „DANUBE MACRO REGION BUSINESS FORUM 2016“ am 12. September 2016 im OSCE-Ratsaal der Wiener Hofburg teil. Die im Rahmen des EEDF – EUROPEAN ECONOMIC DANUBE FORUM vom SENAT DER WIRTSCHAFT und SECI-Southeast European Cooperative Initiative organisierte Auftaktveranstaltung fokussierte auf das Thema der Ökologisierung der Wirtschaft und wie sie die Wettbewerbsfähigkeit des Donauraums fördern kann.

Den Abschluss bildete die Annahme einer „Declaration“, die einstimmig Zustimmung fand und in der die vom SENAT entwickelte KLIMA-ALLIANZ zur Anwendung im Donauraum bereitgestellt wird. Die TeilnehmerInnen, darunter hochrangige RepräsentantInnen der EU-Kommission, der EU-Strategie für den Donauraum, Botschafts-RepräsentantInnen, sowie die PräsidentInnen von 13 Handelskammern aus den Donauländern und nicht zuletzt die anwesenden UnternehmerInnen zeigten sich von der Qualität der Veranstaltung am 12. September 2016 beeindruckt. Die „Deklaration“ wurde an die Handelskammerpräsidenten im Donauraum übermittelt, damit sie auf diese Weise in der Unternehmerschaft des Donauraums umfassend verteilt wird und alle Unternehmen die Möglichkeit haben, die KLIMA-ALLIANZ zu nutzen und so die Wettbewerbsfähigkeit sicherzustellen.


  1. Klima-Neutralität für Infrastrukturmaßnahmen im Donauraum

Durch die KLIMA-ALLIANZ haben wir die perfekte Möglichkeit aufgebaut, infrastrukturelle Maßnahmen klimaneutral zu stellen. Dabei geht es z.B. um den Bau von multimodalen Terminals, Hafenausbauten, Flussbettvertiefungen und dergleichen, die durch die KLIMA-ALLIANZ klimaneutral gestellt werden können. Momentan werden Kontakte zu relevanten GesprächspartnerInnen und EntscheidungsträgerInnen hergestellt, um die KLIMA-ALLIANZ als Unterstützung zur Erreichung der Klima-Neutralität für Infrastruktur-Maßnahmen im Donauraum bereitzustellen.


  1. Studienerstellung der Auswirkungen auf den CO2-Ausstoß von Verbesserungen der Hafen-Infrastruktur im Donauraum

Aktuell laufen Vorbereitungen für die Erstellung einer Studie zu folgendem Thema: Wie wird der CO2-Ausstoß positiv beeinflusst, wenn Frächter die Häfen in Koper, Rijeka, Constanza etc. mit der Gesamtkapazität nutzen? Die Vermeidung des Frachtschiffsverkehrs in den Norden Europas und der anschließenden multimodalen Verteilung nach Zentraleuropa steht dabei als Vergleichsgröße zur Diskussion. Gemeinsam mit internationalen Logistik-ExpertInnen werden Messgrößen und Wechselwirkungen momentan erhoben und anschließend veröffentlicht. Ziel der Studie ist die Bewusstmachung der Bedeutung schiffsinfrastruktureller Maßnahmen im Donauraum.


  1. Outline für Post-Graduate-Lehrgang „Master of the Danube Studies“

In Zusammenarbeit mit verschiedenen Universitäten im Donauraum und Gesprächen mit BildungsexpertInnen entsteht ein Grundsatzpapier für Aufbau und Inhalte eines Post-Graduate-Lehrgangs „Master of the Danube Studies“. Dabei arbeiten wir eng mit der Europäischen Donau- Akademie Ulm, der Donau-Universität Krems und weiteren Know-How-TrägerInnen aus dem gesamten Donauraum zusammen, um eine Basis für die Entwicklung der Curriculi und für die Umsetzung mit Partner-Universitäten herzustellen.


  1. Smart Cities & Regions-Projekt für den gesamten Donauraum

Die gesamte Donauregion wird immer stärker miteinander verbunden und dabei ergeben sich neue gemeinsame Herausforderungen für die Zukunftsausrichtung. Eines der dabei hoch relevanten Themen ist die kluge und technologie-unterstützte Steuerung von regionalen und städtischen Leistungen mit dem Ziel einer möglichst effektiven Ressourcen-Nutzung – gemeinhin als „Smart Cities & Smart Regions-Konzepte“ bekannt. Das EEDF hat sich zum Ziel gesetzt, die Regierungen der Städte und Länder dabei, zu unterstützen eine strukturierte Übersicht zur multi-sektoralen Implementierung von „Smart Cities“ und „Smart Regions“-Konzepte zu erstellen. Dadurch sollen ganz konkrete Projekte in allen Donauländern zur Umsetzung gelangen. Das Ziel: mehr Investitionen, Arbeitsplätze, Kooperationen und Wissenszugewinn sowie die Stärkung bzw. Weiterbildung der mittelständischen Unternehmen in den modernen Anwendungsbereichen ihres Fachgebiets. Das generierte Wissen aus dem Projekt wird multipliziert und an alle Stakeholder im Donauraum verteilt. Wir arbeiten an einem Vorschlag zur Projektumsetzung in zwei Phasen. Die erste Phase besteht aus Datenerhebung, der Generierung einer Strategie zur multi-sektoralen Implementierung und die Suche und Auswahl von Umsetzungsregionen und -partnern. Die zweite Phase hat die reale Projektumsetzung in den 12 Donauländern als Kernpunkt. Pro Land soll mindestens ein Projekt umgesetzt werden, und mit dem Wissenstransfer aus anderen Ländern sollen in Folge mehrere, bereits in anderen Ländern umgesetzte, Lösungen multipliziert werden.


  1. Demokratie-Bildungsinitiative für Jugendliche „ZAG – Zukunft aktiv gestalten“ im Donauraum implementieren

Das in Österreich entwickelte und mit dem Europäischen Trainingspreis ausgezeichnete Demokratieplanspiel „ZAG-Zukunft aktiv gestalten“, mit dem 15-16 jährige Jugendliche demokratiepolitische Prozesse spielerisch verstehen lernen, wird für die Verwendung im Donauraum bereitgestellt. Aktuell läuft die Evaluierung der Möglichkeiten, wie dieses Tool für die politische Bildung im Donauraum genutzt werden kann, vor allem in Ländern, die sich in den Beitrittsverhandlungen befinden. Es gibt dazu Gespräche mit der Wirtschaftskammer in Serbien für die Umsetzung eines Pilotprojekts, das als Basis für den Roll-out in den Ländern Südosteuropas dienen soll.


  1. Logistik-Equipment: Dimensionierungen müssen diskutiert werden dürfen!

Im Zuge der Arbeitsgespräche im Rahmen des EEDF wurde festgestellt, dass ein ganz besonders heikles Thema auf Dauer nicht länger ignoriert werden kann und aktiv angesprochen und thematisiert werden muss. Das betrifft die Höhen, Längen und Breiten des momentan in Verwendung befindlichen Logistik-Equipments. Durch geringfügige Veränderungen ergeben sich dramatische Optimierungspotenziale. Aber bereits kleine Veränderungen haben ungeahnte Auswirkungen auf die Gesamtsystematik – von der Höhe von Fluss- und Straßenbrücken, über Schifffahrtsrinnen-Tiefen, Maximalbeladungen, Dimensionierungen von multimodalen Terminals inkl. Kränen, Laderampen u.v.m. Im Rahmen der Arbeitsgruppen des EEDF wird diskutiert, wie dieses Thema sinnvoll Berücksichtigung finden kann.


Die Intention des SENAT DER WIRTSCHAFT im Donauraum

Die Gründung des EEDF – EUROPEAN ECONOMIC DANUBE FORUM wurde vom wohl anerkanntesten Donauraum-Experten internationalen Formats angeregt: Dr. Erhard Busek, Präsident des SENAT DER WIRTSCHAFT, erkannte die Notwendigkeit, das durch Universitäten, Institutionen und Organisationen im Donauraum generierte Know-how in die Wirtschaft zu transferieren, damit es dort praxisorientiert wirksam werden kann. Dieser Aufgabe hat sich der SENAT DER WIRTSCHAFT mit dem EEDF verschrieben.

Gerade im Donauraum muss dabei die Kombination von ökonomischen Aspekten mit den ökologischen und sozialen Einflussfaktoren eine besondere Berücksichtigung finden. Dieses weitläufige Fluss-Einzugsgebiet inkl. aller Anrainerstaaten muss in der ökologischen Entwicklung einige Jahrzehnte überspringen, um international wettbewerbsfähig zu bleiben. Andererseits müssen westeuropäische, mittelständische Unternehmen erkennen, dass in der Donauregion große Potenziale liegen. Außerdem benötigen viele der Unternehmen in den sich jetzt entwickelnden Ländern entlang der Donau Know-how, um nachhaltige Jobs und Geschäftsmodelle zu entwickeln.

Finanzielle Ressourcen werden von verschiedensten Finanzierungsinstrumenten für die wirtschaftliche Entwicklung des Donauraums bereitgestellt. Oftmals mangelt es jedoch an schlüssigen, nachhaltigen, grenzüberschreitenden und finanziell transparenten bzw. kontrollierbaren Projekten, wodurch nur ein Bruchteil der zur Verfügung stehenden Mitteln auch tatsächlich zum Einsatz kommt.

Der SENAT DER WIRTSCHAFT sieht sich daher in der Verantwortung, für den österreichischen Mittelstand Chancen im Donauraum bewusst zu machen, konkrete multinationale Projekte zur Disposition zu stellen, für Know-how-Transfer zwischen Unternehmen zu sorgen und auf diese Weise aktiv zur wirtschaftlichen Entwicklung des Donauraums mit seinen 115 Mio. EinwohnerInnen beizutragen.

Wien, 14. Februar 2017

Für den SENAT DER WIRTSCHAFT Österreich

Hans Harrer, Vorstandsvorsitzender

Johannes Linhart, Geschäftsführer – Klima-Allianz

Jochen Ressel, Geschäftsführer – Operations

Die Donauraum-Aktivitäten werden im Rahmen der SENATs-Initiative „EEDF-EUROPEAN ECONOMIC DANUBE FORUM“ umgesetzt, die von folgenden Institutionen unterstützt wird:

  • EUSDR – European Union Strategy for the Danube region – PAC8 Competitiveness
  • EU-Commission

Für Detailinformationen wenden Sie sich bitte an:

  • Jochen Ressel, Geschäftsführer – Operations | SENAT DER WIRTSCHAFT
  • j.ressel@senat.at
  • +41-1-505 35 38-0