23. JÄNNER 2017 | KAPRUN: DIE KRAFT DER REGIONEN

 

 

In Kaprun fand am 23. Jänner 2017 der in Zusammenarbeit mit der Raiffeisenbank Bruck-Fusch-Kaprun organisierte Business-Talk zum Thema “Die Kraft der Regionen – Zukunft gestalten – Finanzwirtschaft im Dialog mit Realwirtschaft” statt.

Über 90 Gäste folgten den interessanten Ausführungen von Dir. Martin Huber, in denen er die Situation der Banken im Spagat zwischen politischem Druck und den Anforderungen der Wirtschaft darstellte. Banken, die heute in Österreich existieren, wurden meist aus Anforderungen gegründet, die sich durch politische Situationen ergeben haben – u.a. auch die Raiffeisenbank.

 

 

Für die Politik ist und war die Einflussnahme auf Geld und ihre Ströme immer wesentlich. Diesem Einfluss konnten sich Banken bis heute  nicht entziehen, obwohl große Veränderung in der Gesellschaft von statten gehen – vor allem seit der großen Finanzkrise von 2008, die bis heute anhält. Das Vertrauen in Finanzwirtschaft auf breiter Basis verloren, aber damit verbunden auch das Vertrauen in die Politik, die die Finanzwirtschaft immer unter ihrem Einfluss hatte. Seither wollen Kunden von Banken mehr wissen, mehr mitbestimmen, mehr Sicherheit spüren und haben einen Willen zur Eigenverantwortung entwickelt. Der Staat reagiert darauf allerdings mit einem dafür vollkommen ungeeigneten Mittel: mit Regulierungen ohne Ende. Das macht es den Banken unmöglich, auf die Wünsche der Gesellschft entsprechend zu reagieren und kommen daher in eine Situation, wo sie zwischen Politik und Kunde aufgerieben werden und kaum Erträge mehr erwirtschaften können. Eine Lösung liegt in einer gemeinsamen Bewusstseinsveränderung: WIR alle müssen den Mut haben, uns zu verändern, ob als Finanzdienstleister oder als KundInnen. Er zeigte abschließend, wie eine Regionalbank mit diesen Herausforderungen umgeht.

 

Mag. Hans Scharfetter, Landtagsabgeordneter – Wirtschaft, Tourismus, Finanzen, Forschung und Energie, betonte unter dem Motto “Politik muss wieder gestalten”, dass dieses vor allem für die wichtigen Dinge gilt. Bei den “unnötigen” Dingen, wie z.B. unzähligen Verordnungen, muss die Politik den BürgerInnen wieder mehr vertrauen. Das ist auch angesichts der Verschiebung von Lebenszyklen wesentlich, treten doch immer mehr Menschen aufgrund längerer Ausbildungszeiten immer später in den Berufsprozess sein, wobei sich gleichzeitig die Lebensspanne verlängert und es daher zu einem Missverhältnis von Erwerbs- und Nicht-Erwerbszeiten, das schnellstmöglich korrigiert werden muss.

 

Hans Harrer, Vorstandsvorsitzender des SENAT DER WIRTSCHAFT, zeigte konkreten Handlungsbedarf unter dem Motto  „Innovation und mutiges Gestalten einer ökosozialen Marktwirtschaft in Balance“ auf. Die Mittelstandswirtschaft in unseren Regionen ist der Garant für soziale Gerechtigkeit und einer funktionierenden, demokratischen Gesellschaft. Die Unternehmer/Manager unserer Wirtschaft tragen immer mehr Verantwortung für ein ausbalanciertes Miteinander in den Regionen – was zugleich bedeutet, dass wir uns immer mehr in unsere eigenen Angelegenheiten einmischen müssen. Er übermittelte eine klare Botschaft an die PolitikerInnen, dass sich diese ihren Schwur auf die Verfassung zu Herzen nehmen sollten, immer im Dienste des Gemeinwohls zu handeln! Andererseits dürfen sich die Unternehmer Innen aufgrund der überbordenden Partikular- und Kammerstrukturen nicht skalpieren lassen und müssen zu  mutigen Rulebreakern werden!

Er stellte nach der Veranstaltung fest: “Mit über 90 Gästen zeigt sich einmal mehr, dass die Regionen Kraft haben. Besondere Freude bereitet es zu sehen, dass alle Bürgermeister der Region zu Gast waren und damit die Anforderungen der Wirtschaft aus erster Hand erfahren haben.”