02-03.09.2015 | Das war Alpbach 2015
Senat der Wirtschaft organisierte Klimagipfel in Alpbach
Bundesminister Rupprechter und internationale Klima-Expertin Prof. Lučka Kajfež Bogataj begrüßen Klima Initiative des Senats
Ende des Jahres findet der Weltklimagipfel in Paris statt. Der Senat der Wirtschaft organisierte anlässlich der Wirtschaftsgespräche in Alpbach, im Rahmen einer Senats-Werkstatt, diesen schon vorab und versuchte mit der Simulation dieses Gipfels aufzuzeigen, wie schwierig es ist unter den unterschiedlichen Proponenten Lösungsansätze zu erarbeiten.
Rigobeta Menchu, Friedensnobelpreisträgerin und Menschenrechtsaktivistin deponierte in ihrer Videobotschaft die Dringlichkeit des Handels und Prof.
Prof. Lučka Kajfež Bogataj, slowenische Klimatologin, und im Nobelpreisteam von Al Gore, eröffnete persönlich den „Senats-Klimagipfel“ mit eindringlichen Worten. „Für mich sind Klima und Klimawandel die größten globalen Probleme, und trotzdem verschließt sich die Politik davor, global zusammenzuarbeiten.“ Bogataj begrüßte die Senats-Initiative und zeigte sich beeindruckt von der Ernsthaftigkeit mit der sich die über 100 Teilnehmer, in den ihnen jeweils zugeordneten Positionen, engagierten.
Die Teilnehmer wurden in verschiedene Gruppen eingeteilt und mussten im Rahmen einer Live-Simulation des Weltklima Gipfels, die Position einzelner Delegierter übernehmen. Unterstützt wurden sie dabei von Experten.
Dazu zählten: Mag. Jakob Lenz, Abteilung Klimaschutz und Luftreinhaltung, Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft , Dkfm. Peter Püspök , GF Püspök Group, Windparkmanagement und Präsident des Verbandes Erneuerbare Energien Österreichs, Univ.-Prof. Dipl. Arch. ETH Dr. Christian Hanus , Donau-Universität Krems, Dr. Hans Kronberger, Vorsitzender des Bundesverbandes Photovoltaic Austria, Mag. Clemens Matzer,
Wirtschafts- und Energiepolitik Ökosoziales Forum Österreich, Mag. Markus Hafner-Auinger, MA, Grüne Bildungswerkstatt, Dr. Jürgen Schneider, Bereichsleiter Wirtschaft und Wirkung Umweltbundesamt und der Präsident des Senats Dr. Erhard Busek, Vizekanzler a.D.
Nach zwei Stunden intensivster Diskussion wurde allen bewusst, wie schwierig es ist so komplexe Themen zu einer Entscheidungsfindung zu bringen, die alle konsensual akzeptieren können. „Daher sind wir überzeugt, es wurde schon zu viel geredet, jetzt muss in den Unternehmen gehandelt werden“ zeigt sich Hans Harrer, Vorstand des Senats der Wirtschaft überzeugt. „Wir vom Senat sehen im Klimawandel eine riesige Herausforderung auf Unternehmen zukommen.
Es ist nicht mehr ausschlaggebend ob jemand daran glaubt oder nicht, denn jetzt werden wir vom Faktischen überholt. Nicht nur dass es spürbar wärmer wird, der Markt wird in Zukunft jene Unternehmen bevorzugen, die Nachhaltigkeit nicht nur in schöne Prospekte schreiben, sondern sie auch glaubwürdig manifestieren“ ist Hans Harrer überzeugt.
Mit dem Senats-Projekt „Klima-Allianz“ startet man eine Unterstützung für Unternehmer, die sich dem Nachhaltigkeits-Gedanken verschreiben wollen. Ein Experten-Pool steht zur Verfügung, um bei den wesentlichen Weichenstellungen im jeweiligen Unternehmen, unterstützend zu wirken. „Wir sind überzeugt, dass wir eine Vielzahl an Unternehmer von der Senats Klima-Allianz begeistern und so ein wichtiges Umdenken im Ressourcenverbrauch bewirken können. Denn eines steht fest: Klimaschutz wird künftig maßgeblich zur Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen beitragen“, ergänzt Harrer.
Auch Bundesminister Rupprechter zeigte sich von der Klima-Allianz des Senats beeindruckt. „Wirtschaft und Klimaschutz sind Partner in der Bekämpfung des Klimawandels. Nur gemeinsam – Wirtschaft, Politik und Gesellschaft – wird es uns gelingen den Transformationsprozess voranzutreiben.“
Im Rahmen des Simulationsprojektes wurden aber trotz unterschiedlichster Perspektiven auch unter anderem effektive Maßnahmen erarbeitet, die im eigenen Land und im eigenen Unternehmen zum „Tun“ überzeugen. Verbesserte Subventionierung von erneuerbaren Energien, einfachere gesetzliche Rahmenbedingungen, klimaneutrale Produktionsprozesse in Unternehmen, bis hin zum Car Sharing der Mitarbeiter oder die Investition in Klimaneutralität – Zertifikate um Differenzen des CO2 Ausstoßes des Unternehmens auszugleichen, wurden als essentiell bezeichnet.
Jedes Jahr bietet der Senat der Wirtschaft, im Rahmen der Alpbacher Wirtschaftsgespräche, ein Simulations-Planspiel an, das aktuelle wirtschafts- und gesellschaftspolitische Themen aufgreift. Dem Senat der Wirtschaft gehören mehr als 450 Unternehmen an, die über 240.000 Mitarbeiter repräsentieren.