Schwerpunkt Wirtschaft | KOMPETENZ STATT VERBLENDUNG – Führungskräfte heute

Schwerpunkt WIRTSCHAFT

 
 

Ein Teufelskreis: Oberflächlichkeit in Führungspositionen

 
Alles tun, um jung auszusehen und jugendlich zu wirken, sich mit Slim-fit-Anzügen, teuren IT-Pieces, neuesten Uhren und Autos von angesagten Marken verpacken und präsentieren, die Partnerin als „Herzeige-Frau“ und Accessoire nach gängigem Schönheitsideal positionieren, sich mit einstudierten Gesten und Phrasen inszenieren… All das kennen wir zur Genüge im Streben nach Erfolg.
Die oben genannten Strategien können zwar auch zum Erfolg führen, aber nur kurzfristig. Denn hier werden Inhalte außen vor gelassen, stattdessen wird Oberflächlichkeit groß geschrieben. Irgendwann müssen aber auch Taten folgen, wie z.B. unliebsame Entscheidungen getroffen werden. Spätestens dann ist die „Fangemeinde“ in der Regel enttäuscht, fühlt sich wieder einmal betrogen und im Stich gelassen. Als Folge wenden sie sich schnell neuen/anderen Vorbildern zu, die ihre Hoffnungen bedienen. Solange bis auch sie die Realität wieder einholt – ein Teufelskreis.
 

 
Der Weg hinaus: Mut zur Eigenverantwortung
Einen Ausweg aus dem Kreislauf gibt es erst, wenn Sie andere nicht mehr für die Erfüllung Ihrer Wünsche und Träume verantwortlich machen. Jeder ist seines Glückes Schmied – Eigenverantwortung gepaart mit Tatendrang, Optimismus und dem Willen zur Umsetzung helfen, diesen Teufelskreis zu durchbrechen und die persönlichen Wünsche zu erfüllen. Zufriedenheit und Glück sind damit auch langfristig garantiert.
 
Und ergänzend: Coaching – aber werthaltig!
Das Topmanagement ist gerade dabei, sich dabei auch dem Thema Coaching zu öffnen, da der Druck im Job nun immer größer und die persönlichen Herausforderungen – von Schnelligkeit bis hin zu Komplexität – intensiver werden. Sie schätzen es als Sparring – eine regelmäßige Auseinandersetzung mit einem Externen – das vor allem dazu dient, sich selbst den notwendigen Überblick zu verschaffen oder zu bewahren. Daraus wird kontinuierlich die Klarheit gewonnen, die für strategische Ausrichtungen und weitreichende Entscheidungen notwendig ist.
Coaching für Topmanager wird zukünftig als Benefit angesehen werden – genauso wie das Firmenauto, das Firmenhandy oder der Firmenlaptop. Es gibt schon jetzt Topmanager, die gerne einen Teil ihrer variablen Bezüge in permanente Coachingleistung wandeln würden, wenn das Unternehmen ihnen im Gegenzug einen qualitativ hochwertigen, diskreten und unlimitierten Coachingzugang bietet. Hier sind die Unternehmen gefordert, entsprechende Angebote für diese Zielgruppe zu entwickeln.
 
Coaches müssen umdenken
Für die umfassende Nachfrage der Unternehmen am Coachingmarkt, muss sich das das Coachingangebot für Unternehmen professionalisieren. Das bedeutet: geeignete, hochwertig ausgestattete Räume, die das Coachingergebnis durch stimmungsvolles Ambiente unterstützen und breite Erfahrung, effektive Methoden, Seniorität und zielgerichtete Ausbildung der Coaches. Der Einzelcoach, der bis dato für den firmeneigenen Coachpool von HR Mitarbeitern aus dem überwältigenden Marktangebot gefischt wurde und „alles kann“, wird der Vergangenheit angehören bzw. sich in den privaten Coachingmarkt verschieben.
 
 
Ein Beitrag von Senatorin Veronika Aumaier, MAS, MSc (veronika.aumaier@aumaier.comwww.aumaier.com)