Schwerpunkt Gesundheit | UNTERNEHMER/INNEN-GESUNDHEIT BRAUCHT FOKUS!
Nur gesunde UnternehmerInnen schaffen gesunde Unternehmen mit Zukunft!
Es steht eindeutig außer Zweifel, dass die Gesundheit der MitarbeiterInnen ein wesentlicher Faktor für die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen ist. Die Erfolge und Fortschritte, die in den letzten Jahrzehnten in diesem Bereich gemacht wurden, sind äußerst wichtig und haben bei vielen UnternehmerInnen ein aufrichtiges Bemühen gefördert, nicht nur die Leistungsbereitschaft, sondern auch die Leistungsfähigkeit durch nachhaltige Gesundheit zu fördern.
Gerade jetzt steht im Rahmen der 12-Stunden-Arbeitstag-Diskussion dieses Thema wieder auf der Agenda, wobei wohl den ArbeitnehmerInnen selbst am klarsten zu sein scheint, dass schon bisher vielfach auf gute Auftragslagen entsprechend reagiert wurde und in auftragsschwachen Zeiten – und davon gab es für Österreichs Wirtschaft in den letzten Jahren genug – ein Ausgleich geschaffen wird. Insofern ist die aktuelle polemische Diskussion eine Themenverfehlung, denn wohl niemand glaubt ernsthaft, dass eine Rückkehr zu einer generellen 60 Stunden-Woche mit der gesundheitsgefährdenden Ausbeutung der ArbeitnehmerInnen möglich oder gewünscht ist. Wer das glaubt, hat die seit langer Zeit gelebte partnerschaftliche Zusammenarbeit von ArbeitnehmerInnen und UnternehmerInnen in den Firmen verschlafen.
Es geht auch um die Gesundheit der UnternehmerInnen!
Was aus Sicht des SENAT DER WIRTSCHAFT viel zu wenig beachtet wird, ist die Bedeutung der Gesundheit der UnternehmerInnen. Sie ist nämlich nicht – wie es suggeriert wird – ohnedies gegeben. Ganz im Gegenteil: Gerade in herausfordernden Zeiten ist eine 60 Std.-Woche für sie nicht die Ausnahme, sondern die Regel – und zehrt an den Kräften!
Die Folgen für die Unternehmen sind teilweise dramatisch: Gerät die Unternehmerin oder der Unternehmer ins Burnout, ist die Firma in vielen Fällen nachhaltig existenziell bedroht. Der Antriebsmotor des Unternehmens fehlt, der oder die ChefIn als erste VerkäuferIn der Firma fallen langfristig aus, die Beschaffungs- und Innovationsprozesse verlieren oftmals den oder die LeaderIn.
Es ist daher unabdingbar, dass wir in einen umfassenden Dialog treten, wie neben der Obsorge für die MitarbeiterInnen, auch die Gesundheit der UnternehmerInnen geschützt werden kann. Dabei geht es nicht um den Aufbau neuer Regularien und Vorschriften, sondern um die Schaffung eines Klimas und von Rahmenbedingungen, die einen Dialog im Unternehmen zu diesem Thema ermöglichen, die z. B. den Urlaub einer Chefin und eines Chefs nicht stigmatisieren, sondern als gutes Recht und als Erholungs-Notwendigkeit legitimieren. Es muss allen um die Förderung des Miteinanders gehen. Revolutionsrhetorik längst vergangener Klassenkampf-Zeiten haben in einer modernen Zeit keinen Platz mehr!