Die langfristigen (noch relativ günstigen) Energielieferverträge laufen mehrheitlich zum Jahresende aus. Ein Teil der gestiegenen Energiekosten wird vom Staat bereits abgefedert, weitere Unterstützungen sind geplant. Dennoch müssen Unternehmen weiter vorsorgen, sonst droht die Insolvenz.

Schon die Energierechnung für Jänner 2023 wird für viele Unternehmen, trotz der staatlichen Unterstützung (Abgeltung von 30 Prozent der Mehrkosten für Strom, Erdgas und Treibstoffe in den Monaten Februar bis September 2022 für energieintensive Unternehmen) ein Schock und könnte sie zwingen spätestens im März zuzusperren, es sei denn, sie haben jetzt schon vorgesorgt, durch:

  • Anlage von erheblichen finanziellen Reserven (rechnen Sie mit einer mehr als Vervierfachung der jährlichen Energierechnungen)
  • Anpassung der Preisstruktur der eigenen Produkte und Dienstleistungen, so man sich dies Wettbewerbsgefüge überhaupt leisten kann
  • Suche nach einem günstigeren Betriebsstandort

Senats-Vorsitzender Hans Harrer betont: „Wir sehen die Absicht der Bundesregierung, Unternehmen bei der Energierechnung über das bisherige Paket hinaus zu unterstützen. Hierbei geht es um Leben und Tot, insbesondere bei jenen mittelständischen Betrieben, die ihren Standort nicht einfach verlegen können. Dabei sollten auch die Unternehmen, die nicht zu den „energieintensiven“ gehören, Berücksichtigung finden. Wir müssen verhindern, dass die tragende Säule unserer Gesellschaft weiter schrumpft!

Der Senat der Wirtschaft hebt dabei die von ihm schon im Sommer vorgeschlagene europaweite Subventionierung von Gaskraftwerken, finanziert durch die bereits beschlossene zeitlich begrenzte staatliche Abschöpfung für „unethische“ Zugewinne, als wichtigste empfohlene staatliche Maßnahme hervor. Zum Vorschlagspapierhier klicken.

Gleichzeitig unterstützt der Senat der Wirtschaft die von Wirtschaftskammer Wien, Stadt Wien und Industriellenvereinigung Wien ausgearbeiteten Forderungen wie unter anderem:

  • Umfassendes Entlastungspaket für alle Unternehmen, mit einer praxistauglichen Strompreiskompensation.
  • Neues Kurzarbeitsmodell für den Energienotfall analog der Corona-Kurzarbeit.
  • Gebündelter Gas-Einkauf auf europäischer Ebene und vergünstigte Weitergabe an europäische Stromproduzenten und Gashändler.
  • Strom- und Gaspreis entkoppeln: befristeter Eingriff in die Merit Order
  • Entbürokratisierung und Verfahrensverkürzung für einen rascheren Ausbau erneuerbarer Energien
  • Bessere Rahmenbedingungen zur Steigerung von Energieeffizienzen

Hervorzuheben ist jedenfalls, dass ein Großteil der österreichischen Unternehmen längst interne Maßnahmen gesetzt hat, um energieeffizienter zu sein und laufend Sparpotenziale zu heben. Dieser Prozess endet nie und muss bisweilen auch beschleunigt werden. Da sind Unternehmer und ihre Mitarbeiter einerseits stets in der Pflicht, andererseits die kreative Triebfeder unserer Gesellschaft. Bisweilen muss das auch vor den Vorhang geholt werden. Denn sonst tut sich die Politik schwer, diese geforderten Maßnahmen für den Mittelstand in der öffentlichen Debatte entsprechend zu rechtfertigen. Dafür loben wir schon seit 5 Jahren den Austrian SDG-Award aus (www.austrian-sdg-award.at). Durch ihre Bewerbungen und die durch den Nationalratspräsidenten begleiteten Preisverleihungen haben bereits hunderte Unternehmen aufgezeigt, wie man nicht zuletzt auch sparsamer und ressourceneffizienter wirtschaften kann,“ so Harrer weiter.

“CEO – Chief Energy Officer” Initiative als Zusammenschluss gegen die Energiekrise

Seit Kurzem gibt es dafür auch eine eigene Plattform, die die zahlreichen verantwortungsvollen und vorausschauenden Energie-Maßnahmen vieler Unternehmen vor den Vorhang holen möchte, um dadurch andere Unternehmen zu ähnlichen Schritten zu ermutigen.

Hans Harrer bekräftigt: Die „Chief Energy Officer“ Initiative wurde von unserem Senats-Partner, der PowerSolution Energieberatung GmbH ins Leben gerufen, um auf diese Themen aufmerksam zu machen und mehrere CEOs zu vernetzen. Über diese Plattform werden engagierte CEOs nicht nur sichtbar, sondern bekommen auch eine Stimme.

Jetzt heißt es Energien bündeln und Synergien schaffen. Mit gemeinschaftlichen Anstrengungen können wir die Energiekrise in einen Beschleunigungsfaktor für die Energiewende nicht nur nachhaltig mitgestalten, sondern auch neu formen. Mit dem Zusammenschluss von CEOs jeglicher Branche und Unternehmensgröße in der Initiative “Chief Energy Officer” (www.chief-energy-officer.at) sorgen wir dafür, gemeinschaftlich und gestärkt aus dieser Krise hervorzugehen“, so Roland Kuras, Geschäftsführer der PowerSolution Energieberatung GmbH.