14. Oktober 2025 | Drohnenexperte David Hopf über Mythen, Missverständnisse und Medienpanik

Drohnen gelten je nach Perspektive als Spielzeug, Waffe oder Zukunftstechnologie. Doch was ist Mythos, was Realität? Statement.at sprach mit David Hopf, Geschäftsführer von Dronetech Austria und offizieller Drohnenexperte des Bundesheeres, über Fehleinschätzungen, Medienhysterie und die tatsächlichen technischen Möglichkeiten.

Hopf stellt klar: Drei Stunden Flugzeit seien für zivile Drohnen unrealistisch. Selbst Profi-Geräte schaffen meist nur 30 bis 60 Minuten – längere Flüge sind nur mit speziellen, teuren VTOL-Systemen möglich. Aussagen über „stundenlange Drohnenflüge“ hält er daher für Missverständnisse oder Fehlinterpretationen.

Auch den oft bemühten Vorwurf der „russischen Drohnen“ relativiert Hopf: Meist handle es sich dabei um politische oder mediale Dramatisierungen. Staaten mit Satellitentechnologie hätten schlicht keinen Bedarf, Spionage mit kleinen Drohnen zu betreiben.

Trotz zunehmender Regulierung warnt Hopf vor Überregulierung. Das aktuelle EU-System mit Registrierungspflicht und Online-Training sei „gut austariert“. Entscheidend sei die Schulung der Betreiber und eine klare Trennung zwischen Hobbyfliegern und professionellen Dienstleistern.

Die mediale Panik um Drohnen schade laut Hopf der Branche, die längst zum unverzichtbaren Bestandteil moderner Infrastruktur geworden ist. Seine Firma führt jährlich über 15.000 Flüge für Inspektionen, Vermessungen und Forschungsprojekte durch.