Der europäische Private Equity-Investor Verdane steigt beim Wiener FinTech ein

Fiskalisierung mag auf den ersten Blick trocken wirken, hat jedoch enorme Auswirkungen auf unseren Alltag und die Wirtschaft. Unternehmen wie fiskaly spielen eine Schlüsselrolle in der digitalen Transformation und tragen dazu bei, Transparenz und Fairness in die Finanzwelt zu bringen. Mit ihren innovativen Lösungen und ambitionierten Expansionsplänen steht fiskaly exemplarisch für die Bedeutung und das Potenzial von Fiskalisierung im modernen Geschäftsleben.

Um was geht es bei Fiskalisierung? Jedes Mal, wenn wir einen Einkauf tätigen, wird die Zahlung ordnungsgemäß erfasst – und genau hier kommt die Fiskalisierung ins Spiel. Das Wiener Startup fiskaly hat hierfür eine innovative Lösung entwickelt, die längst über Österreichs Grenzen hinaus bekannt ist. Ein entscheidender Meilenstein war die Einführung der deutschen „KassenSichV“, die der österreichischen Registrierkassenpflicht ähnelt und fiskaly den Markteintritt erleichterte.

Deutschland und Spanien als Schlüsselmärkte
Deutschland entwickelte sich rasch zum bedeutendsten Markt für fiskaly. Letztes Jahr folgte der Schritt nach Spanien. „Deutschland und Spanien sind aufgrund ihrer wirtschaftlichen Größe entscheidende Märkte für uns. Beide Länder verfügen über gut entwickelte Finanzmärkte und eine hohe Akzeptanz für digitale Finanzdienstleistungen. Insbesondere an der Schnittstelle zu großen Verwaltungsapparaten bieten sich zahlreiche Innovationsmöglichkeiten, was die Nachfrage nach niederschwelligen Lösungen wie unserer erhöht“, erläuterte fiskaly-CEO Johannes Ferner.

Beeindruckende Zahlen und Wachstum
Aktuell bedient fiskaly über 800 B2B-Kunden an mehr als 500.000 Verkaufsstellen (Points of Sale, PoS). Während der regulären Geschäftszeiten verarbeitet das Unternehmen bis zu 850 Transaktionen pro Sekunde. Im vergangenen Jahr erzielte fiskaly wiederkehrende Einnahmen von über zehn Millionen Euro und erwartet dieses Jahr eine signifikante Steigerung. „Eine genaue Prognose können wir zum jetzigen Zeitpunkt jedoch nicht geben, da diese von verschiedenen Faktoren wie Marktentwicklung und neuen Kundenabschlüssen abhängt“, so Ferner.

Neue Investitionen und Expansionspläne
Seit seiner Gründung 2019 hat fiskaly größtenteils eigenfinanziert agiert, abgesehen von einem Angel-Investment im Jahr 2020. Nun tritt die Private Equity-Investmentgesellschaft Verdane mit ihrem 1,1 Milliarden Euro schweren Fonds „Freya XI“ als Investor ein. Über die genaue Höhe des Investments wurde Stillschweigen vereinbart, es liegt jedoch zwischen 20 und 250 Millionen Euro. Insgesamt verfügen die Verdane-Fonds über ein Volumen von 6,9 Milliarden Euro.

Mit diesem frischen Kapital plant fiskaly, seine Expansion voranzutreiben. Zunächst liegt der Fokus auf dem spanischen Markt, doch CEO Ferner gibt auch einen Ausblick auf weitere Schritte: „Wir werden unsere Expertise nutzen, um in Spanien und in neuen Märkten wie Italien und darüber hinaus zu expandieren.“ Auch anorganisches Wachstum durch Übernahmen anderer Unternehmen wird in Betracht gezogen, um das Produktangebot weiterzuentwickeln und den Kunden zusätzlichen Mehrwert zu bieten.

Nachhaltigkeit und gesellschaftlicher Beitrag
Verdane verfolgt einen klaren Nachhaltigkeitsansatz und investiert nur in Unternehmen, die auch in einem zukünftig nachhaltigeren Wirtschaftsumfeld erfolgreich sein können. „Wir glauben, dass fiskaly zu mehr Transparenz und Effizienz beiträgt und die Steuervermeidung eindämmt, was letztlich der Gesellschaft zugute kommt“, so Dominik Schwarz, Partner bei Verdane.

Johannes Ferner sieht ebenfalls den nachhaltigen Aspekt in fiskalys Beitrag zur Reduzierung der Schattenwirtschaft und Verbesserung der Steuererhebung. „Das SIGN-Produkt von fiskaly reduziert die Schattenwirtschaft und verbessert die Steuererhebung. Dadurch werden gleiche Wettbewerbsbedingungen geschaffen, da alle Unternehmen die gleichen Regeln befolgen. Zudem unterstützt unser Produkt die Bekämpfung von Korruption und Geldwäsche, indem es Transaktionen erfasst und archiviert.“