Spatenstich für neue 110-kV-Leitung: Netz Burgenland intensiviert Nutzung erneuerbarer Energien
Am Montag fiel der Startschuss für ein bedeutendes Infrastrukturprojekt der Netz Burgenland: der Bau einer neuen 110-kV-Leitung zwischen den Umspannwerken Oberpullendorf und Rotenturm. Ziel des Projekts ist es, die Nutzung erneuerbarer Energien weiter voranzutreiben und die Stromversorgung im Burgenland zu sichern.
Insgesamt werden auf einer Strecke von 42 Kilometern 141 Strommasten errichtet. Die neue Leitung verläuft parallel zur bestehenden Hochspannungsleitung und verbindet das Umspannwerk Oberpullendorf mit dem Umspannwerk Rotenturm. Von Rotenturm aus erfolgt dann die Anbindung an das 380-kV-Netz der Austrian Power Grid, was die Stabilität und Kapazität des Stromnetzes erhöht.
Das Projekt wird von Europten, dem Unternehmen von Hannes Androsch, für 55 Millionen Euro umgesetzt. Androsch, ehemaliger SPÖ-Finanzminister, betont die Dringlichkeit des Netzausbaus in Österreich: „Es fehlen uns tausend Kilometer Leitungen und allein für die Kaprun-Leitung – 120 Kilometer – hat das Verfahren 30 Jahre gedauert.“ Er warnt, dass die Energiewende ohne eine Beschleunigung dieser Prozesse nicht realisierbar ist.
Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) hob hervor, dass die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) für dieses Großprojekt im Burgenland in Rekordzeit abgeschlossen wurde. „Es ist ein besonderes Projekt, wenn wir eine 110-kV-Leitung auf 42 Kilometer bauen, ohne Einsprüche. Das ist verfahrenstechnisch etwas Besonderes und wesentlich für den Lückenschluss Oberpullendorf – Oberwart, um unsere Energiekonzepte tatsächlich umzusetzen.“
Die neue Leitung soll die Nutzung von Wind- und Sonnenenergie im Mittelburgenland intensivieren. „Nord-, Mittel- und Südburgenland werden durch diese Leitung verbunden“, erklärte Senator Stephan Sharma, Vorstandsvorsitzender der Burgenland Energie. Dies sei insbesondere nach den jüngsten Unwettern im Juni von großer Bedeutung, um eine sichere Stromversorgung zu gewährleisten.
Die Bauarbeiten in Holzschlag haben am Montagvormittag begonnen, symbolisch markiert durch den Spatenstich, und sollen zügig voranschreiten, um die Energieinfrastruktur im Burgenland nachhaltig zu stärken.