22. Oktober 2025 | Österreich als KI-Standort – Innovationsbooster für Unternehmen?

Am 22. Oktober 2025 lud der Senat der Wirtschaft gemeinsam mit Vienesse Consulting und IBM zum hochkarätig besetzten SENAT-Salon unter dem Leitthema „Österreich als KI-Standort – Innovationsbooster für Unternehmen“. Die Veranstaltung brachte führende Experten aus Wirtschaft, Forschung und Politik zusammen, um die Chancen und Herausforderungen von Künstlicher Intelligenz (KI) im Unternehmenskontext zu diskutieren.

Ein hochkarätiges Panel diskutierte unter der Moderation von Tanja Bächle  (Senior Technology & Partner Specialist bei IBM) zum Thema „Vom Forschungsstand zum Berufsalltag – KI in Unternehmen”:

  • Mag. Elisabeth Zehetner, Staatssekretärin  für Wirtschaft, Energie und Tourismus
  • Marc Schlingheider, Executive Director & Market Leader Data & AI DACH, IBM
  • Dipl.-Ing. Sabrina Blaukopf, CTO Director New Technologies, ISIS Papyrus
  • Nils Kern, Gründer & Geschäftsführer Vienesse Consulting
  • Univ.-Prof. Dr.-Ing. Sebastian Schlund, Geschäftsführer, Fraunhofer Austria
  • Ing. Heimo Glagik, Geschäftsführer, Schulungszentrum Fohnsdorf (SZF)

Im Zentrum der Diskussion stand die geplante KI-Gigafactory in Wien – ein Leuchtturmprojekt, das Österreich als führenden europäischen Standort für praxisnahe KI-Anwendungen positionieren soll. Ziel ist es, Unternehmen direkten Zugang zu modernster KI-Infrastruktur, anwendungsnaher Forschung und einem innovationsfördernden Ökosystem zu ermöglichen.

Staatssekretärin Zehetner betonte in ihrem Impulsstatement: „KI ist kein Selbstzweck. Sie ist ein Werkzeug, das uns hilft, bessere Entscheidungen zu treffen, effizienter zu wirtschaften und nachhaltiger zu handeln – wenn wir den Mut zur Innovation und Vertrauen in den Fortschritt aufbringen.“

Ein zentrales Thema war auch das Prinzip „Human in the Loop“: KI entfaltet ihr volles Potenzial nur im Zusammenspiel mit dem Menschen. Ob intelligente Assistenzsysteme, adaptive Modelle oder automatisierte Prozesse – der Mensch bleibt der zentrale Faktor für verantwortungsvolle Innovation und nachhaltigen Erfolg.

Aus dem Publikum kam die Erkenntnis, dass die größte Herausforderung für Unternehmen oft weniger in der Technologie selbst liegt, sondern in der strukturierten Datenaufbereitung. Datenchaos, dezentrale Speicherorte aufgrund unterschiedlicher Unternehemensstrukturen sowie fehlende Datenstrategie erschweren den erfolgreichen Einsatz von KI.

Auf die Frage, warum 95 % der KI-Projekte scheitern, erwiderte Nils Kern: „Statt uns auf das Scheitern zu konzentrieren, sollten wir erfolgreiche Projekte sichtbar machen – als Best Practices und Wegweiser für andere Unternehmen.“

Im Anschluss an die Paneldiskussion bot ein interaktiver Workshop den Teilnehmer Einblicke in State-of-the-Art Prompting Frameworks und zeigte anhand konkreter Business-Use-Cases, wie KI-Lösungen auf Basis von IBM-Technologien erfolgreich implementiert werden können.

Die Veranstaltung überzeugte durch ihre praxisnahe Ausrichtung: In Fachvorträgen, Best-Practice-Beispielen und Diskussionen wurde deutlich, wie KI heute bereits branchenübergreifend Mehrwert schafft – von Industrie über Handel bis hin zur Logistik. Besonderes Augenmerk lag auf der Frage, wie Unternehmen den Einstieg in die KI-Welt meistern können, ohne den Menschen als entscheidenden Faktor aus dem Blick zu verlieren.

Hans Harrer, Vorstandsvorsitzender des Senat der Wirtschaft, fasste es in seiner Conclusio prägnant zusammen: „Österreich hat das Wissen, die Talente und die Technologien – jetzt braucht es Mut und Entschlossenheit, um diese Kräfte zu bündeln und Künstliche Intelligenz zu einem echten Standortmotor zu machen.“

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© leadersnet.at/ P. Kleemann