30. SEPTEMBER 2016 | SEF2016 – SOCIAL ENTREPRENEURSHIP FORUM

 

 

Bereits zum 3. Mal organisierte der SENAT DER WIRTSCHAFT gemeinsam mit Syncon International Franchise Consultants mit Geschäftsführerin Senatorin Mag. Waltraud Martius das “SOCIAL ENTREPRENEURSHIP FORUM”. Ziel des Symposiums ist es, einerseits Bewusstsein dafür zu schaffen, was Sozialunternehmertum bedeutet, welche Wichtigkeit diesem Sektor in Zukunft zukommen wird und um für maximalen Wissenstransfer zwischen SozialunternehmerInnen, Institutionen und Unternehmen zu sorgen.

 

© Claudio Farkasch/lichtschalter.tv

 

Bereits bei der Eröffnung durch Günther Benischek, Leiter des Bereichs “Social Banking” der Erste Bank, die als Gastgeber des SEF2016 fungierte, wurde hervorgehoben, dass es in ganz Europa viele Herausforderungen gibt, die man mit herkömmlichen Herangehensweisen nicht lösen kann. Daher bedarf es – wie z. B. auch im Finanzierungsbereich – neuer Ideen. Hans Harrer, geschäftsführender Vorstand des SENAT DER WIRTSCHAFT hob in seinem flammenden Introstatement hervor, dass der Geist des SEF von Innovation, von Jugend und von Dynamik getragen ist, um soziale Probleme auf unternehmerische Weise anzugehen und zu lösen. Der SENAT treibt diese Themen voran, weil sie für das Funktionieren unserer gesamten Gesellschaft in höchstem Maße zukunftsrelevant sind. Er verwies dabei auch auf das, was bereits erreicht wurde, z. B. auf die vom SENAT initiierte ministerienübergreifende Zusammenarbeit zum Wohle des Sozialunternehmertums. In diesem Zusammenhang hatte Jochen Ressel, Geschäftsführer – Operations im SENAT, ganz klar definiert, dass der SENAT sich dieses Themas annimmt, weil dem Staat für das Lösen sozialer Probleme das Geld abhanden kommt. Daher muss Schluss sein mit dem Nimbus, es sei unanständig durch das Lösen sozialer Probleme Geld zu verdienen. Genau in diesem Bereich werden sehr viele Jobs entstehen, die wirklich Sinn stiften, die wirklich Freude bereiten und die durch die zunehmende Automatisierung und Digitalisierung der Arbeitswelt anderswo verloren gehen. Mag. Waltraud Martius wies ergänzend darauf hin, dass funktionierende Modelle zielgerichtet multipliziert werden müssen, um nachhaltig und auf breiter Basis wirksam zu werden.

 

BEGEISTERNDE BEISPIELE AUS DER PRAXIS

Mag. Marie Ringler von Ashoka zeigte einige Praxisbeispiele der Ashoka-Fellows auf und stimmte die über 120 Gäste auf das ein, was sie an diesem Tag noch erleben werden: Live-Beispiele von führenden SozialunternehmerInnen und ihren großartigen Konzepten, z. B. wie Wasser unkompliziert desinfiziert werden kann (Martin Wesian von Helios), wie afrikanischen Bäckereien eine neue Lebensgrundlage im Wettbewerb mit internationalen Konzernen geschaffen wird, indem man sie im Backofenbau ausbildet und vorhandene Biomasse für das Beheizen verwendet (Helmut Gragger von Bio-Holzofen-Bäckerei Gragger) oder wie moderne Bildungssysteme auf die Inklusion von Jugendlichen als Lehrkräfte für benachteiligte Kinder setzen und wie dies bis zur Berufswahl begleitet wird (Mag. Bernhard Hofer von talentify).

 

DER SENAT HAT LÖSUNGEN BEWIRKT!

Die Ausführungen von Veran Matic aus Serbien, der mit dem Fond B92 im Finanzierungsbereich tätig ist und als Beirat für CSR in der serbischen Wirtschaftskammer fungiert, zeigten die aktuelle Situation des Sozialunternehmertums am Balkan auf. Vieles davon erinnerte an die Situation vor 4 Jahren in Österreich, als der SENAT aktiv begann, für eine Situations- und Rahmenbedingungsverbesserung einzutreten. Als Mag. Marlies Baurecht von AWS-Austria Wirtschaftsservice den Social Call vorstellte, kam man nicht umhin anzuerkennen, dass es der SENAT die erste Institution war, die in langen Gesprächen mit dem Sozialminister und seinen Beamten Bewusstsein aufbaute, dass es zwischen Sozial- und Wirtschaftsministerium eine Verständigung geben muss, um Finanzierungsformen für Sozialunternehmen zu finden, die nicht in jahrelanger Förderabhängigkeit münden. Mit dem Social Call ist dies über die AWS nun Realität geworden!

 

INFORMATIONSAUSTAUSCH AUF HÖCHSTEM NIVEAU

Sowohl in einer hochkarätig besetzten Podiumsdiskussion u.a. mit dem auf Sozialunternehmertum spezialisierten Rechtsanwalt Dr. Keyvan Rastegar LL.M, mit Dr. Markus Freiburg von der Finanzierungsagentur für Social Entrepreneurship und Matthias Reisinger von Impacthub, wie auch in der World Café-Session konnten alle Gäste mit den anwesenden Social Entrepreneurs in direkten Kontakt treten, um Rückschlüsse für das eigene unternehmerische Wirken zu ziehen und um neue Denkansätze vermittelt zu bekommen.

 

EIN APPELL ZUM ABSCHLUSS

Mit einer klaren Aufforderung rundete Msgr. DDr. Michael Landau, Direktor der Caritas Österreich, den Tag ab. Er mahnte ein, dass nur genaues Hinsehen und Wahrnehmen das Verantwortungsbewusstsein ausprägen, dass in schnelllebigen und so oberflächlichen Zeiten mehr denn je entwickelt werden muss. Er warnte dabei aber vor Zukunftsängsten. “Nichts hemmt solidarisches Handeln so sehr, wie Angst”, hob er hervor. Daher ist es jetzt an der Zeit, sich mutig den sozialen Herausforderungen zu stellen, die unsere Gesellschaft beinhaltet, und sie  mit unternehmerischen Engagement zu lösen!

Das SEF2016 war einmal mehr ein inspirierender und zukunftsorientierter Erfahrungs- und Wissensaustausch, der den SENAT DER WIRTSCHAFT motiviert, auch in Zukunft mit aller Kraft für die Verbesserung der Rahmenbedingungen für Social Entrepreneurs zu wirken!

 

Stimmen von Gästen

“Ich kenne kein anderes vergleichbares Programm in Wien und ich finde es
großartig, dass der Senat sich diesem Thema von Jahr zu Jahr intensiv widmet
und damit eine Vorreiterrolle bei der Gestaltung der gesellschaftlichen
Entwicklung von morgen übernimmt. In diesem Sinne freue ich mich schon auf nächstes Jahr!”

“I was very intrigued by your ideas and discussions. The forum itself was a hugely different perspective of the business world to the one I was used to thinking of, and I really took pleasure in it. Very inspiring day!”