Pressemitteilung: Senat der Wirtschaft fordert weitere Schritte zur Lohnnebenkostensenkung

Wirtschaftsgipfel mit dem Ziel einer substanziellen Lohnnebenkostensenkung ist Gebot der Stunde

Der Senat der Wirtschaft begrüßt zwar den ersten kleinen Schritt der Bunderegierung zur Lohnebenkostensenkung. Eine Senkung von 0,1% kann jedoch nur der Beginn einer größeren strukturellen wirtschaftspolitischen Initiative werden, die die leidigen Probleme des österreichischen Wirtschaftsstandortes angeht. Zusätzlich zur Senkung der viel zu hohen Lohnnebenkosten bedarf es nämlich auch endlich einer überfälligen Stärkung des Eigenkapitals und des Finanzplatzes.

Der Senat der Wirtschaft betont, dass das Ziel der Lohnnebenkostensenkung jedenfalls mit einem substanziellen Beschäftigungseffekt verbunden werden sollte und daher eine größere Reform das Gebot der Stunde sei. Die Praxis zeigt nämlich, dass die derzeit schon langanhaltende Ausnahmesituation durch Covid 19, gepaart mit einigen schwerwiegenden Nachteilen für die mittelständischen Betriebe wie zu hohe Lohnnebenkosten, Diskriminierung von Eigenkapital sowie ein unattraktiver Finanzplatz verbunden mit einer überbordenden Bürokratie dazu führt, dass viele KMUs zusperren müssen. So gibt laut Umfrage die überwiegende Mehrheit der Unternehmen den Bürokratieaufwand in ihrem Betrieb im Durchschnitt bereits mit 20% der Arbeitszeit an.

Ein großes Problem sehen wir darin, dass es für viele Unternehmen zusehends unmöglich wird, Eigenkapital aufzubauen. Dadurch gehen Arbeitsplätze und Lehrstellen verloren,“ erklärt Gabriele Stowasser, Vorstand des Sentas der Wirtschaft. „Dem Senat, mit einer großen Anzahl alteingesessener Familienbetriebe, liegt deshalb viel daran, dass sich Arbeiten sowohl für Arbeitgeber als auch für Arbeitnehmer rechnet. Angesichts der enorm hohen Lohnnebenkosten bleiben den Arbeitnehmern immer weniger netto vom Bruttolohn und für die Unternehmer verteuert sich die Schaffung von Arbeitsplätzen substantiell,“ so Stowasser.

Daher appellierte der Senat der Wirtschaft gemeinsam mit freien Verbänden wie dem Handelsverband, Lobby der Mitte, Österreichischer Hoteliervereinigung und Gewerbeverein an die Bundesregierung, rasch standortpolitische Maßnahmen zu setzen. So sollten 30% der Lohnnebenkosten weniger für 30 Mitarbeiter – und das in jedem Unternehmen –beschlossen werden. Dies gewährleistet einerseits eine Gleichbehandlung für große und kleine Arbeitgeber und führe zu einem spürbaren Effekt auf Klein- und Kleinstbetriebe.

Wirtschaftsgipfel mit dem Ziel einer substanziellen Lohnnebenkostensenkung

Im Jänner wird es einen ersten Wirtschaftsgipfel mit politischen Entscheidungsträgen im Bundeskanzleramt geben, bei dem die vorliegenden Expertenvorschläge zur Lohnnebenkostensenkung zu konkreten Handlungsempfehlungen ausgearbeitet werden,“ sagt Gabriele Stowasser abschließend. „Der Senat der Wirtschaft erwartet sich, neben einigen anderen Standortpolitischen Weichenstellungen insbesondere in Sachen Eigenkapital und Finanzplatz, eine substantielle Reform der viel zu hohen Lohnnebenkosten in Österreich.

Rückfragehinweis:

Senat der Wirtschaft
Mahdi Allagha
Mitglied der Geschäftsleitung
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